Tringa bei trübem Wetter

Hallo Tringa. Eigentlich wollten wir ja mehr Zeit in diesem Sommer auf und bei dir verbringen, aber der Dauerregen und das Problem mit den undichten Fenstergummis verhagelt uns da gewaltig die Freude.

Leider können wir auch nichts gegen das Problem mit den Fenstern unternehmen. Dazu müsste es mal wenigstens ein paar Tage am Stück warm und trocken sein, aber bei den seit drei Wochen ungelogen täglichen Regenereignissen brauchen wir die Dichtmasse gar nicht erst auszupacken …





Der letzte Anstrich

Gestern Nachmittag haben wir dem Holzaufbau der Tringa die letzte Schicht Klarlack verpasst. Damit haben wir in den vergangenen zwei Wochen insgesamt sechs Schichten auf das Holz aufgetragen. Angefangen beim Primer über verdünnte Lackschichten bis hin zu den drei finalen unverdünnten Schichten. Was für ein Marathon …

Aber er hat sich gelohnt. Der Anblick ist unglaublich. Natürlich sieht man durch den Klarlack das alte Holz, Beschädigungen und natürlich auch die ausgebesserten Stellen, aber das ist uns völlig egal. Wie schon geschrieben ist die Tringa eine alte Lady, da darf sie auch schon ein paar Narben und Runzeln haben. Aber in der Summe ist es ein wunderschöner Anblick.

Hier backbords an der Achterkabine, wo der erste Tischler vor vielen Jahren rund um das kleine Fenster die ersten Holzstücke ausgetauscht hat:



Hier ist die gegenüberliegende Ecke zu sehen:



Das Bugstück der Schanz, das komplett neu gebaut wurde:



Eine der beiden Schiebetüren:



Und noch einmal in der gesamten Ansicht. Nun müssen die Fenster wieder rein, was ebenfalls noch ein aufwändiges Projekt wird, und dann können auch sämtliche Anbauteile wieder befestigt werden. Wantenhalterungen, Ösen, Winschen, Scheibenwischer, was eben so gebraucht wird.
Die weiße Fläche muss dann gereinigt und eventuell ebenfalls noch einmal weiß gestrichen werden und natürlichen sollen auch die Holzdeckel über den Luken noch einen neuen Anstrich bekommen. Das wird die nächste Baustelle:



Auf dem Weg nach Hause wurden wir auf dem Weserradweg zu später Stunde, es war kurz nach 22 Uhr, mit einem feuerroten Sonnenuntergang belohnt:



Fertiges Bugstück

Es ist deutlich zu spüren, dass wir beruflich unglaublich eingespannt waren in den letzten Jahren. Und jetzt noch Corona … Es ist zum kotzen.

Wenn das Boot nicht letztendlich nur ein Hobby wäre, kämen wir bestimmt auch schneller voran, aber so steht die Tringa eben nur ziemlich weit unten in der Rangliste. Vielleicht kommen wir in diesem Jahrzehnt noch ins Wasser, wäre ja schön. :'(

Aber: Das Bugstück ist inzwischen längst fertig. Unser Tischler hat absolut tolle Arbeit geleistet und das komplett morsche Stück Holz fast wieder wie im Ursprungszustand rekonstruiert. Jetzt noch Farbe drauf (wird wohl ca. 2035 was werden) und dann kann es schnell wieder ins Wasser gehen, planmäßig wohl 2042. Oh, entschuldigt diese Ironie.

Hmm, bei genauerer Betrachtung hätten wir eigentlich den kompletten Bugbeschlag mit der Ankerrolle weglassen können. Die Ankerwinde sitzt mitsamt Kette unter Deck und wird durch eine Öffnung unterhalb des Decks herausgelassen. Andererseits war das Teil da und außerdem schützt es ggf. mal bei einer Kollision das Holz. Also ist alles gut.



Bugstück: Rund und schön!

Es hat etwas gedauert, aber die Teakholzabdeckung des neuen Bugstücks unserer Schanz ist inzwischen angepasst und festgeschraubt, es fehlen nur noch die Pfropfen über den Schrauben. Das gesamte Bauteil ist inzwischen hübsch auf Form gebracht worden.

Wenn jetzt die Löcher verschlossen sind, kann dieses neue Stück der Schanz auch endlich gestrichen werden. Ein weiterer Schritt in Richtung Wieder-ins-Wasser ist damit erledigt!




Voranschreitende Rekonstruktion des Bugstücks

Die Rekonstruktion des Bugstücks unserer Schanz schreitet voran. Vor ein paar Wochen hatte unser Tischler das Teil aus mehreren Holzteilen zusammengeleimt. Inzwischen gleicht es eher einem "Bugstückrohling" – aber immerhin kann man schon wieder erahnen, was es mal werden soll.

Jetzt fehlt noch einiges an Feinarbeit und dann sollte irgendwann wieder alles fast wie das Original aussehen. Ich bleibe gespannt …



Neuer Tischler!

Inzwischen sind wir nach Empfehlung eines Freundes zu einem neuen Tischler gekommen, der auch Erfahrung im Bootsbau hat. Das in der Schleuse demolierte Schanzkleid ist nun seine erste Baustelle bei uns. Letztendlich war das mit dem Malheur am Schleusentor nicht so dramatisch. Das Holz war zu großen Teilen schon so mürbe, dass man es mit dem Finger aus der Schanz popeln konnte.

Das wird nun komplett neu gemacht, hier werden gerade die ersten groben Holzteile verleimt, aus denen hinterher die Rundung geformt werden wird:



In der Folge soll unser neuer Tischler auch die vom alten Holzwurm halbfertig hinterlassenen Arbeiten erledigen und sicherlich wird es im Laufe der Zeit noch einiges mehr zu tun geben. Vielleicht kann er uns später noch bei den Zierleisten helfen, von denen einige wohl nicht zu retten sein werden.

Segeln vorm Atomkraftwerk

Einen der letzten Augusttage nutzten wir für eine "Trainingsrunde" mit der Tringa auf der Weser. Der Wind war prächtig und wäre Tringa kein Langkieler hätte sie vermutlich noch wesentlich mehr gekrängt. So macht es Spaß, auf dem Wasser zu sein …







Hier sieht man, wie voll die Weser war. Wind und Flut haben so viel Wasser in den Fluss gedrückt, dass selbst von der Spundwand zwischen Weser und Lesum an deren Mündung fast nichts mehr zu sehen war.



Entsprechend drückte die Strömung auch die Lesum. Das ging so weit, dass wir sogar in der Schleuse eine kleine Strömung hatten, mit der wir nicht rechneten. Während des Schleusens wurden wir immer weiter nach vorne gedrückt, so dass wir schließlich mit dem Bug gegen das Schleusentor prallten. Dabei ging ein Teil des aus Holz konstruierten Schanzkleides zu Bruch. Das war natürlich sehr ärgerlich.
Beim Versuch, zurückzusetzen, wurde es immer schlimmer und schließlich drehten wir die Tringa innerhalb der Schleuse zur Belustigung des Publikums an den Schranken um 180 Grad und fuhren zunächst auf die Seeseite der Schleuse zurück, um schließlich in einem zweiten Anlauf erfolgreich in die Lesum zu kommen.



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