Einbau der Wantenhalterungen (2)

Nachtrag: Die Teile heißen Püttings (Vielen Dank an Volker für den Hinweis!)

Nun haben wir noch verbliebenen zwei Wantenhalterungen montiert. Diese sind deutlich größer als die anderen beiden und werden durch das Dach vom Decksalon geschoben und dann an der Seitenwand des Decksalons befestigt. Diese beiden Halterungen werden nicht von innen gekontert, sondern sie werden mit Holzschrauben direkt in den Seitenwänden des Aufbaus befestigt. Jeweils sieben Schrauben mit 6 mm Durchmesser sollten reichen, um die anteiligen Zugkräfte durch die beiden Masten aufzunehmen.

Hier ist die hintere Ecke auf der Steuerbord-Seite zu sehen. Gut zu erkennen sind ganz hinten an der Kante die schwarzen Punkte, die Schraubenlöcher:



Die Halterung, ein ca. 75 cm langer Streifen aus Edelstahl, wird von oben durch ein Loch im Dach eingeführt und anschließend festgeschraubt. Im Bereich jeder Schraube haben wir vorher einen großzügigen Klecks Dichtmasse aufgebracht, denn dass noch einmal Wasser in das Holz eindringt, wollen wir so gut es geht vermeiden.



Zum Schluss haben wie die Abschlussplatte oben auf dem Dach noch mit jeweils vier kleineren Schrauben befestigt. Darunter: Sika, Sika, Sika …



Kurioserweise stand das Metall bis zu einem halben Zentimeter über das Holz hinaus. Das muss vor der Demontage damals auch schon so gewesen sein. Es ist die richtige Halterung, da besteht kein Zweifel. Die Teile sind spiegelsymmetrisch aufgebaut und passen jeweils nur an eine Seite. Es sind auch die richtigen Löcher, die wir da verwendet haben. Mein erster Gedanke war, dass wir während der vielen Schleiferei zu viel Material entfernt haben – aber ganz sicher keinen halben Zentimeter



Das alles haben wir auch noch einmal auf der Backbord-Seite erledigt, hier stand das Metall nicht nennenswert über das Holz hinaus. Damit sind die wesentlichen Komponenten für das Rigg wieder dran.



Einbau der Wantenhalterungen (1)

Bevor es richtig kalt wird, immerhin haben wir bereits Anfang November, wollen wir noch so viele Teile wie möglich anbringen, bei denen wir mit Dichtmasse arbeiten müssen. Dies betrifft also vor allem alle Schrauben, die ins Holz gedreht werden. Die Holzflächen sind fachmännisch lackiert, da passiert nichts. Wenngleich natürlich eindringendes Wasser, das unter den Anbauteilen länger steht, auch nicht gerade gut für den Lack ist. Aber dazu gleich mehr.

Insgesamt verfügt die Tringa am gesamten Decksaufbau über acht Metallteile, an denen die Wantenspanner befestigt sind. Keine Ahnung, wie die Dinger genau heißen – aber falls sie einen Namen haben, haben wir ihn übergangen und so nennen wir sie schon seit Anbeginn des Renovierung Wantenhalterungen. Ob das nun seemännisch korrekt ist, wissen wir nicht. Aber wir wissen immerhin, was gemeint ist, wenn wir davon reden. :-)

Nachtrag: Die Teile heißen Püttings (Vielen Dank an Volker für den Hinweis!)

Insgesamt haben wir auf jeder Seite des Decksaufbaus vier Halterungen. Sechs kürzere, wie das auf dem folgenden Foto im Vordergrund liegende, und zwei deutlich längere, die wir ein andermal einbauen werden.
Die sechs Metallsteifen im Hintergrund sind die im Innenbereich montierten Gegenstücke, quasi die Unterlegscheiben. Oder eben Unterlegedelstahlstreifen, wenn man so will …



Die Löcher im Holzaufbau waren natürlich noch vorhanden und so wussten wir genau, wo welche der Halterungen montiert werden musste.



Viel Sika-Flex rund ums GfK im oberen Bereich …



… und auf die Holzfläche, vor allem natürlich im Bereich der Bohrungen kam besonders viel "Schmatze" drauf, denn dicht musste es absolut werden. Wir sind ja nun gebranntes Kind, was Wasserschäden im Holzaufbau betrifft.



Danach festschrauben …



… und mit dem Klebeband das überschüssige Sika entfernen.

Voila! Jetzt noch fünfmal wiederholen …



(Da sind noch Reste von der Dichtmasse in der Kante zu sehen, die entfernen wir, wenn es angetrocknet ist. Wir haben zugegebenermaßen noch nie zuvor mit dem Material gearbeitet, da ist der Umgang mit dem Dichtstoff noch etwas unbeholfen.)



Hier noch ein paar der anderen Halterungen. Die beiden hinteren waren am einfachsten zu montieren, da sie im oberen Bereich nicht hinter der Zierleiste eingefädelt werden mussten. Da war die Leiste von Anfang an unterbrochen, was die Arbeit deutlich erleichtert hat.





Steuerbord-Seite vorher/nachher

So wie links im Bild sah die Steuerbord-Seite noch am 20. Juni aus und nun hat sich in den paar Wochen mit Anstrich, den Handläufen und natürlich den Fenstern (bis auf die eine Scheibe, die hier noch fehlt) so unglaublich viel verändert.

Wir freuen uns so sehr und haben das Gefühl, die Arbeit der letzten Jahre nachholen zu müssen! Okay, müssen wir ja eigentlich auch irgendwie. :-)



Fertig gestrichener Decksaufbau!

Der Lack ist inzwischen ziemlich gut durchgetrocknet. Zumindest fühlen sich die Oberflächen nicht mehr klebrig an. Dass er aber noch lange nicht vollständig ausgehärtet ist, merkt man daran, dass er noch mächtig ausdünstet. Spätestens, wenn man die Leiter erklimmt und auf Deck steht, schlägt einem der intensive Geruch in die Nase.

Es wird also noch eine Weile dauern, bis die Oberflächen hart sind und wir versuchen werden, die ersten Fensterscheiben einzusetzen.

Der Anblick wird irgendwann normal werden, aber derzeit können wir uns immer wieder über diesen Anblick freuen. Die Flächen sehen so wunderschön aus, dass ich es inzwischen kaum abwarten kann, die alte Dame wieder außerhalb der Halle zu präsentieren. (Was für ein Kontrast zum alten Teakdeck. Das wird zwar auch irgendwann noch gemacht werden müssen, hat aber aktuell nur eine kleinere Priorität.)

Muss nicht jedem gefallen, aber ich denke, sie werden einem 50 Jahre alten Boot mehr als gerecht:







Der letzte Anstrich

Gestern Nachmittag haben wir dem Holzaufbau der Tringa die letzte Schicht Klarlack verpasst. Damit haben wir in den vergangenen zwei Wochen insgesamt sechs Schichten auf das Holz aufgetragen. Angefangen beim Primer über verdünnte Lackschichten bis hin zu den drei finalen unverdünnten Schichten. Was für ein Marathon …

Aber er hat sich gelohnt. Der Anblick ist unglaublich. Natürlich sieht man durch den Klarlack das alte Holz, Beschädigungen und natürlich auch die ausgebesserten Stellen, aber das ist uns völlig egal. Wie schon geschrieben ist die Tringa eine alte Lady, da darf sie auch schon ein paar Narben und Runzeln haben. Aber in der Summe ist es ein wunderschöner Anblick.

Hier backbords an der Achterkabine, wo der erste Tischler vor vielen Jahren rund um das kleine Fenster die ersten Holzstücke ausgetauscht hat:



Hier ist die gegenüberliegende Ecke zu sehen:



Das Bugstück der Schanz, das komplett neu gebaut wurde:



Eine der beiden Schiebetüren:



Und noch einmal in der gesamten Ansicht. Nun müssen die Fenster wieder rein, was ebenfalls noch ein aufwändiges Projekt wird, und dann können auch sämtliche Anbauteile wieder befestigt werden. Wantenhalterungen, Ösen, Winschen, Scheibenwischer, was eben so gebraucht wird.
Die weiße Fläche muss dann gereinigt und eventuell ebenfalls noch einmal weiß gestrichen werden und natürlichen sollen auch die Holzdeckel über den Luken noch einen neuen Anstrich bekommen. Das wird die nächste Baustelle:



Auf dem Weg nach Hause wurden wir auf dem Weserradweg zu später Stunde, es war kurz nach 22 Uhr, mit einem feuerroten Sonnenuntergang belohnt:



Die letzten Schleifarbeiten vor dem Anstrich

Heute Morgen haben wir alle Chemikalien für den Anstrich besorgt, nämlich einen 2K-Primer, Klarlack und den dazu passenden Verdünner. Alles von Hempel, denn wir haben damit in der Vergangenheit schon sehr gute Erfahrungen gemacht.

Der Plan war, "mal eben schnell" alle Holzteile noch einmal fein abzuschleifen, um den Schmutz der letzten Jahre und die paar Vogelschisse zu entfernen. Sieht auch super aus, auf diesem Bild erkennt man den Unterschied (links ungeschliffen, rechts geschliffen) sehr deutlich:



Plötzlich fiel mir auf, dass wir einen ganzen Bereich überhaupt noch gar nicht abgeschliffen hatten. Auf der Schiene unter der linken Schiebetür war die alte, dunkle Farbe noch in all ihren dicken Schichten drauf. Zum Glück und in weiser Voraussicht hatten wir die Schleifmaschinen noch nicht entfernt und so startete dann heute doch erst einmal wieder eine größere Schleifaktion, beginnend mit 80er-Körnung. Irgendwann lief die Zeit weg, so dass wir abbrechen mussten. An dieser Stelle sind es noch 10-20 Minuten Arbeit und dann … dann können wir endlich mit der Grundierung beginnen! :-)



Den letzten Rest Farbe entfernen!

Das "Demnächst" waren nun doch nur ein paar Stunden. Wir wollen keine Zeit mehr verlieren und haben daher einen Moment der Ruhe genutzt und unsere neue "Powerfeile" getestet.

Erkenntnis: Das Ding hat (obwohl unseres nur ein sehr einfaches Gerät ist) schon ziemlich viel Kraft und wenn man nicht aufpasst, reißt man sich damit ganz schnell ganz tiefe Furchen ins Haus. Hier sieht es zum Glück schlimmer aus, als es ist. Die versehentlich entstandenen Unebenheiten werden wir händisch wegschleifen.

Aber immerhin ist nun auch der letzte Rest alte Farbe vom Deckshaus entfernt. Nun müssen wir noch einmal von Hand etwas Feinarbeit leisten und dabei auch ein paar Vogelschisse entfernen, aber dann kann es eigentlich schon mit dem Aufbringen der neuen Farbe losgehen!



Decksalon BB-Seitenwand innen

Der Schaden in dem Holzaufbau, den unser (erster) Tischler beseitigen sollte, war so groß, dass sogar das Holz im Innenraum vergammelt war. Um da vernünftig arbeiten zu können, mussten einige Teile der Einrichtung ausgebaut werden: Zierleisten, die Lehne der Sitzbank und die Halterung für den Tisch. (Die große, anscheinend noch vorhandene Leiste direkt unter den Fenstern ist eigentlich auch nicht da. Hatten wir nur probeweise wieder zwischen die Seitenteile geklemmt.)

Nachdem nun einige Teile erneuert wurden, die hellen Bereiche über der blauen Kiste, muss das alles noch irgendwie neu gestrichen, gebeizt, lasiert oder was auch immer werden. Das müsste aber mit Blick auf das gesamte Projekt eine der überschaubareren Baustellen sein.




BB-Seitenwand

Das Papier, das wir vor die Fenster geklebt hatten, war teilweise wieder heruntergefallen. Möglicherweise hatte Schleifstaub die gute Haftung der Klebestreifen verhindert.



Macht aber nichts. Wir haben die Packpapier-Bögen nun im ganzen Boot neu aufgeklebt – und zwar von innen. Ist ja auch viel sinnvoller, wenn man draußen arbeiten möchte.

Über die Ecke über dem vorletzten Fenster freue ich mich besonders. Man sieht zwar die nachträglich eingesetzten Holzteile, aber wenn man bedenkt, dass man dort einst problemlos den Finger durch das völlig morsche Material bohren konnte …



Fertig geschliffene Seite

Ein gutes Stück ist wieder geschafft und hier in der Komplettansicht des Bootes gut zu erkennen: Die gesamte Steuerbord-Seite des Holzaufbaus der Tringa ist nun komplett abgeschliffen und kann demnächst seinen neuen Anstrich bekommen. Wir freuen uns, dass es endlich weitergeht! :-)





Schleifen der Frontfenster(rahmen)

Schleifen, schleifen, schleifen …

Heute haben wir weitere Teile des Decksaufbaus abgeschliffen. Vor allem den Bereich rund um die vorderen Fenster. Bei diesen haben wir den Fortschritt der Arbeiten mal in mehreren Etappen festgehalten.

Auf dem zweiten Foto erkennt man sehr deutlich den krassen Unterschied zwischen dem alten Anstrich und den bereits geschliffenen Flächen.







Fast fertig. Ein paar Details und Kanten fehlen noch, aber die große Masse ist erledigt. Wenn nur erstmal wieder Farbe, also in unserem Fall wohl Klarlack auf dem Holz ist und wir wieder ins Wasser können … :-)



Papier nach innen an die Fenster

Erste Amtshandlung des Tages: Das Packpapier, mit dem dem wir die offenen Fensterhöhlen zum Schutz vor Staub und Schmutz zugeklebt haben, ist auf die Innenseite gewandert. Es lässt sich doch recht mühsam schleifen, wenn da überall der Lack von Papier und Klebeband verdeckt wird – und wir haben noch einige Stücke zu schleifen. (Mann, bin ich froh, wenn das erledigt ist …)

Die "Kellerfenster" auf der Steuerbord-Seite:

(Grob geschliffen, da muss vor allem noch die alte Dichtmasse entfernt werden.)



Deckshaus von hinten, ebenfalls die Steuerbord-Seite:

(Sieht gut aus, die neuen Zierleisten sind vom Tischler auch bereits angepasst worden. Nur um den Ölfleck, den der Scheibenwischermotor über dem linken hinteren Fenster im Holz hinterlassen hat, müssen wir uns noch kümmern …)



Deckshaus von hinten, hier mal von innen zu sehen:



Und noch einmal die Steuerbord-Seite im Ganzen:

(Die meisten Flächen sind bereits geschliffen. Nur rund um die vorderen Scheiben des Decksalons ist noch der dunkle, alte Lack zu erkennen.)



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