Die ersten Arbeiten im Winterlager 23/24

Nun sind die ersten zwei Wochen in der Halle schon vergangen und wir haben auch schon mit den ersten Arbeiten angefangen.

Erste Amtshandlung: Unsere Leiter musste wieder zur Werft. Natürlich haben wir sie erneut mit einem Kabelschloss an der Reling unseres Bootes festgekettet – muss ja nicht sein, dass unsere teure Teleskopleiter einen neuen Besitzer findet.



Zweite Amtshandlung: Den neu gekauften LED-Scheinwerfer (200 W, das Lämpchen ist hell!) zusammenbauen und den Fußboden zum Motorraum öffnen.



Klar ist, dass als allererstes diese undichte Stelle am Echolot-Geber erledigt werden muss. Dass da nicht alles in Ordnung ist, sieht man auch schon an der Außenseite. Da blättert die Dichtmasse deutlich sichtbar ab und dass da irgendwo Wasser eindringt, ist irgendwie zu erwarten:



Der innere Teil des Gebers ist komplett mit Dichtmasse verschmiert. Teilweise durch uns, teilweise ist das aber auch schon alt gewesen:



So weit es die Zeit hergab, habe ich mal versucht, die Stelle möglichst weit von der alten Dichtmasse zu befreien. Danach ließ sich auch die große Überwurfmutter abdrehen. Momentan sieht es trotz dieser Technik so aus, als wenn der Geber in den Rumpf einlaminiert worden wäre – aber eigentlich macht man das nicht, zumindest heutzutage nicht mehr, und das wäre auch hinsichtlich der bevorstehenden Arbeiten ein Albtraum.

Bleibt die Hoffnung, dass ich da einfach nur auf eine Ansammlung von Farbe und Dichtmasse gucke und sich mit ganz viel Liebe und etwas Mühe der Geber doch noch unkompliziert lösen lässt. Das wäre schön.



Cpt. Tolley's und sein Versagen im Regen

Captain Tolley’s ist eine ziemlich coole Dichtmasse, mit der sich hauchdünne Risse und Spalten abdichten lassen. Das Mittel ist dünn wie Wasser und zieht sich durch die Kapillarwirkung bis tief in die Ritzen hinein und härtet dort aus. Wenn also irgendwo winzige Undichtigkeiten sind – absolute Empfehlung!

Wir hatten nun vor dem vergangenen Wochenende die glorreiche Idee, die Zwischenräume zwischen unseren Fensterscheiben und den Fenstergummis ebenfalls mit Captain Tolley's zu versiegeln. Das hätte bestimmt auch im Ansatz funktioniert, aber von der Masse war so viel in die Hohlräume gelaufen, dass sie nicht in kurzer Zeit ausgehärtet war.



Das war unsere Theorie dazu.

In der Praxis sah es so aus: Der Regen kam und der Regen spülte das Mittelchen wieder aus den Hohlräumen heraus. In vielen weißen Rinnsalen tropfte es auf der Innenseite unserer Fenster in die bereitgelegten Tücher.



Es war ein Versuch. Da sich aber teilweise mehrere Millimeter Luft zwischen Fensterscheibe und Gummiprofil befinden, bräuchte es sehr viel von dem relativ teuren Dichtmittel. Ob es dann noch aushärtet, laut Anleitung ist Captain Tolley für Risse bis maximal 1 mm Breite geeignet, bleibt das große Fragezeichen. In Anbetracht des Preises möchte ich es nicht einfach ausprobieren.

Viel besser geeignet wird Sikaflex-295 sein, mit dem wir das Projekt "Fenster dicht!" in den nächsten Tagen erneut in Angriff nehmen werden.


Echolot-Geber und massenhaft Sikaflex

Die Tringa ist im Wasser und eigentlich ist alles dicht – aber einen Wermutstropfen gibt es trotzdem und offenbar wissen wir jetzt auch, warum manche Dinge so sind, wie sie sind.

Der Geber für den Tiefenmesser wurde irgendwann mal, wie es bei diesen Geräten üblich ist, in ein in den Rumpf gebohrtes Loch eingeklebt. Normalerweise benutzt man auf der Innenseite nicht ganz so viel Dichtmasse, wie es bei unserem Geber der Fall ist.

Warum da so viel Dichtmasse ist, zeigte sich bereits Stunden nachdem unser Boot im Wasser war: Da ist irgendetwas undicht. Anfangs kamen etwa ein Liter pro Stunde ins Boot, was nicht lebensbedrohlich, aber auf jeden Fall unschön ist. Schlimmer hätte es wohl nicht werden können, denn der Geber wird ja von außen durch den Wasserdruck wie ein Stöpsel in das Loch gedrückt. Als wir am Abend nach dem Slippen das Boot verlassen haben, hatten wir vorher noch die Bilge trockengelegt. Am nächsten Tag war nur noch etwas Wasser darin und nach dem erneuten Trockenlegen stellte sich heraus, dass im Grunde kein Wasser mehr durch die undichte Stelle drang. Entweder hat sich das Loch mit Schwebstoffen zugesetzt oder da ist Material aufgequollen, wir wissen es nicht.

Offenbar bestand das Problem aber auch schon früher. Das erklärt nämlich zum einen die braunen Ablagerungen in diesem Teil der Bilge und vermutlich hatte da schon der Vorbesitzer versucht, die undichte Stelle zu schließen.

Wir werden das jetzt bis zum Saisonende so lassen. Solange da nicht mehr als 50 Liter pro Minute reinlaufen, wird das unsere Bilgenpumpe schaffen. Aktuell sind es eher 5 ml pro Stunde, die über ein ausgelegtes Tuch verdunsten können – also keine Panik. Im nächsten Winterlager werden wir uns um diese Baustelle jedoch mit größter Priorität kümmern.



Lukendeckel: Fertig!

An unseren drei Lukendeckeln haben wir nun auch die letzten* Handgriffe erledigt. Die Lüfter waren bereits eingebaut, aber es fehlten noch ein paar Schrauben, um die letzten beiden Deckel an den im Oberdeck einlaminierten Scharnieren zu befestigen.



Sikaflex drauf, festschrauben, fertig!

*) Der allerletzte Handgriff wird sein, überschüssige Dichtmasse abzuschneiden. Aber lieber so, als irgendwo zu wenig und es dringt wieder Wasser ins Holz ein.



Es war viel Arbeit, aber wir sind stolz auf das Ergebnis. Wenn dann demnächst wieder alles sauber ist, wird unsere Tringa of Turku hoffentlich einen imposanten Anblick auf dem Wasser darstellen … :-)



Fugenmasse weggefräst

Um die Zierleisten von den Wänden des Aufbaus zu entfernen, bedarf es einiger Arbeit. Zum einen müssen die Schrauben entfernt werden, die unter Holzstopfen (rechts im Bild mit, links herausgebohrt) versteckt sind. Das ist schon nicht immer einfach, da zum einen nicht unter jedem Stopfen eine Schraube steckt und manche Schrauben so beschädigt sind, dass sie sich nur mühsam entfernen lassen.

Eine weitere (und auch die größere) Schwierigkeit ist, dass die Leisten im Grunde vollflächig mit Dichtungsmasse eingeklebt wurden. Da hilft dieses wunderbare Werkzeug mit dem Namen "Fein Multitool" weiter, dann damit lässt sich die Fugenmasse bequem durchtrennen und herausarbeiten.

Naja, "bequem" ist relativ. Auf dem Boden in dem schmalen Streifen zwischen Aufbau und Reling zu liegen, ist nicht bequem. ;-)



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