Zerschnittene Tankhalterung

Für die Tankreinigung im vergangenen Sommer mussten wir eine der hölzernen Halterungen von einem der Tanks entfernen. Kurzerhand hatte der Mitarbeiter der Reinigungsfirma das Stück Holz durchgeschnitten.

Momentan in der Halle ist das kein Problem und selbst wenn wir etwas in der Weser rauf und runter schippern, wird der Tank sich nicht von der Stelle bewegen. Bei Gelegenheit werden wir die Baustelle aber erledigen: Unten in dem herausgetrennten Holzstück einen Bereich ausklinken, damit der Verschluss der neuen Wartungsöffnung des Tanks dort Platz findet, und dann das neue und das alte Stück Holz rechts und links mit zwei Flachverbindern und ein paar Schrauben wieder zusammenfügen. Das sollte bis auf Weiteres ausreichen …



Neuer Tankgeber Backbord

Der Tankgeber im Dieseltank auf der Backbordseite sah zwar nicht annähernd so schlimm aus, wie der Hebelgeber im Tank auf der rechten Seite, aber dennoch habe ich ihn heute ausgetauscht. Auch von diesem Tankgeber bröselten Rostpartikel herunter und nachdem die klebrige Oberfläche nach zweiwöchigem Herumliegen im offenen Schiff voller Pappelflaum oder ähnlicher mit dem Wind hereingetragener Fasern behaftet war, hielt ich den Austausch für unumgänglich.

Hier ist der alte Hebelgeber mit dem frisch ausgepackten neuen Geber zu sehen. Die Stange mit dem Schwimmer ist noch nicht montiert und auch die Länge ist noch nicht eingestellt:



Bei diesem Geber von VDO kann man einfach die beiden Schrauben lösen und die beiden Teile gegeneinander verschieben, bis man die richtige Länge eingestellt hat. Anschließend die beiden Schrauben wieder in passende Löcher eindrehen, fertig.
In der Bedienungsanleitung ist eine umfangreiche Tabelle, aus der man entnehmen kann, bei welchen Abmessungen des Tanks man den Geber wie konfigurieren soll. Ich habe mich, wie auch schon beim ersten Tankgeber, einfach an der vorhandenen Hardware orientiert und ihn genau so eingestellt wie den alten Geber.

Hier ist die Länge schon von der Oberseite des Tanks bis zum Drehpunkt der Stange mit dem Schwimmer genau an den alten Geber angepasst:



Anschließend noch den Schwimmer richtig einsetzen, festschrauben, fertig.



Somit hat die Tringa nun zwei saubere Tanks mit aktueller Technik zur Überwachung der Füllstände. Jetzt muss nur noch der Impeller in der Kühlwasserpumpe getauscht werden und dann können wir am Wochenende hoffentlich endlich mal die erste richtige Ausfahrt nach 12 Jahren unternehmen. Der Impeller ist zwar nicht kaputt und hat auch nicht sehr viele Stunden herunter, ist aber inzwischen auch schon 12 Jahre alt. Ich weiß nicht, wie das Material mit Alterung klarkommt, aber wegen 25 Euro möchte ich nicht riskieren, mit einem Motorausfall ein Fall für einen Rettungseinsatz zu werden …



Neuer Tankgeber Steuerbord

Im Rahmen der Tankreinigung in der vergangenen Woche wurde mir erst so richtig gewahr, wie gammelig die alten Hebelgeber in den Tanks aussehen. Dass sie mit diesem schwarzen Bitumen-Zeugs verkrustet sind, ist die eine Sache, das ließe sich eventuell reinigen, aber dass sie schon so stark verrostet sind, dass das Metall schon auseinanderbröselt, eine ganz andere Sache. Hätte man eventuell beides reinigen können.





Hinzu kam noch, dass die sich beim Bewegen des Hebels der Zeiger auf der Anzeige nur noch sprunghaft bewegte und nicht mehr in einer geschmeidigen, linearen Bewegung. So fiel die Entscheidung, zunächst diesen einen Tankgeber durch einen neuen zu ersetzen. Die alte Technik war von VDO und so hatte ich die Hoffnung, dass ein neuer Tankgeber genau zum vorhandenen Instrument passen könnte. Ich kaufte den neuen Hebelgeber beim Dealer meines Vertrauens hier in Bremen. Hätte das mit der Anzeige nicht funktioniert, wäre eine Rückgabe möglich gewesen, aber die alte Anzeige passte zu 100% zum neuen Geber.

Also habe ich ihn eingebaut:



So sieht der Geber im Tank aus. Dank der neuen Reinigungsöffnungen ließ er sich bequem einstellen und ausrichten:



20 Liter Diesel waren bereits im Tank, weitere 20 Liter hatte ich mitgeschleppt, die ich mit unserem praktischen Betankungssystem in den Steuerbord-Dieseltank füllte.

Die Anzeige funktioniert ganz prima. Links mit 20 Litern, rechts mit 40 Litern. Merke: Ab ca. 50 Litern Rest steht der Zeiger im Reservebereich, mit der Info kann ich gut arbeiten.

Auf der Backbordseite würde es dann genauso aussehen, wenngleich der Tank vorerst ungenutzt bleibt. Aber im Zweifel hat man dann noch 100 Liter Rest, was für einen ganzen Tag vorsichtige Fahrt reicht.



Die große Tankreinigung

Heute fand nun endlich die lange geplante Reinigung der beiden Dieseltanks statt.

Zur großen Überraschung haben wir keine klassische Dieselpest in den Tanks gehabt. Wie diese schwarze Masse genau heißt, die da alles verkrustet hat, konnte mir der Fachmann nicht sagen. Das Zeug entsteht bei altem Diesel durch die darin enthaltenen Asphaltene, erklärte er mir. Keine Ahnung, ob das so richtig ist, ich bin kein Chemiker. Das Zeug verbindet sich irgendwann zu diesem schwarzen Glibber, der sich wie Bitumen verhält, genauso aussieht und nicht weniger klebrig ist – und sich genau deswegen nur sehr, sehr mühsam entfernen lässt, dazu aber unten mehr.

Zunächst wurde das Equipment auf den Steg gebracht: Fässer, eine Pumpe mit langem Schlauch, diverse Werkzeugkoffer und ein großer Industriesauger.



Dann wurden zuerst die noch in den Tanks verbliebenen Reste abgesaugt. Ich hatte mich auf eindringlichen Rat dazu entschieden, den alten Diesel entsorgen zu lassen und nicht gefiltert wieder in die Tanks zurückpumpen zu lassen .



In den Stahltanks der Nauticat 33 befinden sich jeweils zwei Schwallbleche. Die dadurch gebildeten Kammern brauchen zur Reinigung jeweils eine eigene Öffnung und, warum sollte es auch einfach sein, für zwei dieser Öffnungen mussten wir die vorhandenen Halterungen der Tanks entfernen. Das sieht jetzt nicht mehr so ganz original aus, lässt sich aber mit jeweils zwei Flachverbindern und ein paar Schrauben vollkommen problemlos wieder befestigen:



Anschließend wurden mit einer großen Lochsäge die drei Löcher in die Oberseiten der Tanks geschnitten:



Dass dabei Metallspäne abfielen und auch im Tank landeten, wirkte im ersten Moment sonderbar, war aber vollkommen egal. Schließlich sollten die Tanks erst noch gereinigt werden und die paar Späne würden neben vielen anderen Sachen später im Sauger landen …



So sieht der Backbord-Tank mit den drei neuen Löchern aus. In das kleine Loch dazwischen kommt der Tankgeber, die werde ich aber selber noch mit Aceton zu reinigen versuchen. Oder gegen neue austauschen, aber die Entscheidung ist aktuell nicht so wichtig. Der genaue Füllstand der Tanks spielt derzeit und für die paar uns bevorstehenden kleineren Fahrten noch keine große Rolle.



Nachdem wir Einblick in die Tanks hatten, folgte die große Überraschung: Die beiden Tanks von diesem Bitumen-Glibber schwarz gefärbt. Der Dieseltank auf der Steuerbordseite sah dabei noch schlimmer aus, als der andere. Man hatte das Gefühl, direkt in einen Asphaltkocher zu blicken:



Der Großteil dieser schwarzen Masse wurde mit klassischer Handarbeit herausgeholt. Im Tank auf der rechten Schiffsseite sollen sich etwa 20 kg davon befunden haben. Mit Spachteln ging es den Schichten und Klumpen an den Leib.



Zwischenstand, man sieht schon wieder Metall:



Der Backbord-Tank ist schon sauber. Dieser war auch erstaunlicherweise weniger stark verschmutzt. Was jetzt noch auf dem Bild an dunklen Spuren zu sehen ist, sitzt im Metall und lässt sich nicht weiter entfernen. Da könnte man beispielsweise mit einem Sandstrahlgerät weiterkommen, aber wirklich wichtig ist das eigentlich nicht. Immerhin ist die ganze Technik rund 50 Jahre alt …



Die extremen Verkrustungen im Tank auf der Steuerbord-Seite ließen sich leider nicht restlos entfernen. Obwohl die beiden Fachmänner da wortwörtlich stundenlang herumgeschabt haben, befinden sich noch teilweise erhebliche Reste dieser steinharten Masse im Tank. Ich soll mir jedoch keine Sorgen machen, denn wenn sich das Zeugs so nicht ablösen ließ, wird es auch nicht später mal unerwartet das Treibstoffsystem verstopfen.





Nach getaner Reinigung wurden die sechs neuen Löcher mit Deckeln verschlossen, die sich für zukünftige Reinigungs- und Revisionsarbeiten mit einem Schraubverschluss wieder öffnen lassen. Da können wir uns zukünftig deutlich einfacher und damit regelmäßig, vielleicht immer einmal zum Saisonende, vom Zustand des Tankinneren überzeugen.

Auf jeden Fall werden wir in den nächsten Tagen mal paar Kanister frischen Diesel zum Boot bringen und dann endlich mal die langersehnten ersten Runden drehen. Falls uns dieser tolle Hochsommer mal ein paar regenfreie Tage beschert …



Zapfanlage

Meiner mit Schläuchen und Wechselfilter ausgestattete Bohrmaschinenpumpe habe ich einen neuen Schlauch und einen neuen Filter verpasst. Damit zapfe ich jetzt mit zwei 20-Liter-Kanistern nach und nach den Diesel aus dem Boot, den wir dann so weit es geht, in unseren Autos verbrauchen können.

Die Dieseltanks in der Tringa sollen zwar ausdrücklich nicht vollständig geleert werden, damit diese schwarze Masse nicht antrocknet und steinhart wird, aber wenn da hinterher insgesamt nur noch 100 statt 400 Liter drin sind, ist schon mal viel gewonnen. Vor allem wäre es wirklich schade, wenn wir den Treibstoff entsorgen lassen müssten. Der Mann von der Fachfirma hat zwar Bedenken geäußert, den alten Diesel noch in einem Fahrzeug zu verwenden ("Kippen Sie den in die Ölheizung, da passiert dann nichts …"), aber wenn der jetzt nach dem Filtern schnell verbraucht wird, sollten auch da keine neuen Ablagerungen entstehen.

Man muss gefühlt viel zu oft zur Tankstelle fahren. Aber mutwillig (jedoch ohne sinnloses ganztägiges Herumfahren) so viel Diesel zu verfahren, ist irgendwie auch schon eine Herausforderung. Aber gut, bis zum 27. sind es noch knapp drei Wochen. Da wird noch der eine oder andere Liter verbrannt werden.



Alter Diesel und die bevorstehende Tankreinigung

Der Diesel in den Tanks unserer Nauticat ist nun mehr als 12 Jahre alt. Zwischendurch hatten wir ein Additiv in Schockdosierung in die Tanks geschüttet, um Dieselpest, mikrobiologischen Bewuchs, zu verhindern. Ob es da nicht ohnehin schon zu spät war, wussten wir nicht, aber mehr konnten wir damals nicht machen.

Wir wollen jetzt natürlich nicht unser gesamtes Treibstoffsystem und die Maschine gefährden und daher fahren wir derzeit überhaupt nicht mit dem Boot. Natürlich kitzelte es in den Fingern, mal eine Runde zu drehen, aber so lange nicht bekannt war, in welchem Zustand sich der Inhalt unserer Tanks befindet, wollten wir nichts riskieren.

Um sicherzugehen habe ich mir nun mit einer Bohrmaschinenpumpe, einem dicken Kraftstofffilter und ein paar durchsichtigen Schläuchen eine Konstruktion gebastelt, mit der ich den Treibstoff von einem Tank in den anderen pumpen kann. Mein Gedanke war, dass sich der Sprit auf diese Weise vielleicht reinigen ließe.



Das Pumpen ging super, das Ergebnis war jedoch extrem ernüchternd: Dicke, klebrige Flocken befinden sich in dem Treibstoff, welche den Filter nach mehreren zehn Litern bereits fast vollständig dichtgesetzt hatten.





Außerhalb des Diesels verhielten sich diese schwarzen Flocken wie flüssiges Bitumen. Eine absolut klebrige, zähe Masse. Inzwischen weiß ich, dass das keine Dieselpest ist sondern durch die Überalterung des Dieselkraftstoffs entstanden ist. Diese typischen Flocken, wie sie bei Dieselpest entstehen und wie Algen aussehen, waren mir nicht begegnet, dafür massenhaft von diesen klebrigen Rückständen. Auch diese erfordern eine professionelle Tankreinigung, die nun am 27. Juli erfolgen wird.

Dazu werden in jeden der beiden Tanks drei wiederverschließbare Wartungsöffnungen eingelassen und die Tanks dadurch dann von einer Fachfirma gereinigt. Die haben auch schon viele Nauticats behandelt und wissen genau, was auf sie zukommt. Auch wenn es in den Fingern kitzelt, bis dahin werden wir uns noch mit der ersten Ausfahrt der Tringa gedulden müssen …



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