Cpt. Tolley's und sein Versagen im Regen

Captain Tolley’s ist eine ziemlich coole Dichtmasse, mit der sich hauchdünne Risse und Spalten abdichten lassen. Das Mittel ist dünn wie Wasser und zieht sich durch die Kapillarwirkung bis tief in die Ritzen hinein und härtet dort aus. Wenn also irgendwo winzige Undichtigkeiten sind – absolute Empfehlung!

Wir hatten nun vor dem vergangenen Wochenende die glorreiche Idee, die Zwischenräume zwischen unseren Fensterscheiben und den Fenstergummis ebenfalls mit Captain Tolley's zu versiegeln. Das hätte bestimmt auch im Ansatz funktioniert, aber von der Masse war so viel in die Hohlräume gelaufen, dass sie nicht in kurzer Zeit ausgehärtet war.



Das war unsere Theorie dazu.

In der Praxis sah es so aus: Der Regen kam und der Regen spülte das Mittelchen wieder aus den Hohlräumen heraus. In vielen weißen Rinnsalen tropfte es auf der Innenseite unserer Fenster in die bereitgelegten Tücher.



Es war ein Versuch. Da sich aber teilweise mehrere Millimeter Luft zwischen Fensterscheibe und Gummiprofil befinden, bräuchte es sehr viel von dem relativ teuren Dichtmittel. Ob es dann noch aushärtet, laut Anleitung ist Captain Tolley für Risse bis maximal 1 mm Breite geeignet, bleibt das große Fragezeichen. In Anbetracht des Preises möchte ich es nicht einfach ausprobieren.

Viel besser geeignet wird Sikaflex-295 sein, mit dem wir das Projekt "Fenster dicht!" in den nächsten Tagen erneut in Angriff nehmen werden.

Fensterundichtungen

Mit den schweren Regenschauern bei den Unwettern in den vergangenen zwei Wochen hat die Tringa of Turku zum ersten Mal seit 2011 wieder Wasser von oben abbekommen. Als wir nach zwei Tagen zum Boot kamen, haben wir ziemlich lange Gesichter gemacht: Auf den Tischen stand teilweise das Wasser, und im Grunde sämtliche Polster in den Kojen und von Sitzbänken waren durchnässt. Nicht nur das – natürlich hatten sich auch schon die ersten Stockflecken gebildet. Ganz toll …



Die Ursache hatten wir schnell ausgemacht: Unser Teakdeck muss dringend überarbeitet werden. Die Fugenmasse fehlt teilweise und wenn sie noch da ist, hat sie sich von den Flanken der Holzstäbchen gelöst. Dass das so nicht mehr wasserdicht ist, sollte klar sein:





Von dieser zukünftigen Baustelle wussten wir, aber dass es so akut ist, haben wir nicht geahnt. Da haben vor allem wohl die Jahre in der Halle dem Teakdeck arg zugesetzt. Ich war zwar der Meinung, dass bei unserer Nauticat das Teak auf GfK liegt und die Konstruktion daher eigentlich auf jeden Fall wasserdicht sein sollte, aber offenbar lag ich da falsch.

Klare Sache: Bis zum Termin für die Reinigung der Dieseltanks bleibt unser Bötchen nun im Wasser und dann werden wir wohl doch als allererste darum bitten, wieder in die Halle zu kommen. Teakdecksanierung voraus! In der Theorie wissen wir ziemlich gut, wie das geht, ob die Umsetzung in der Praxis so hinhaut, wie im Lehrbuch YouTube-Video, werden wir dann sehen.

Dachten wir jedenfalls.

Heute Mittag war ich gerade bei der Werft, als sich ein schwerer Regenschauer über uns ergoss. Da hatte ich also die Gelegenheit, genau zu sehen, wo das Wasser eindringt.

Eindeutige Erkenntnis: Das Wasser scheint ausschließlich durch unsere Fenstergummis in den Innneraum geleitet zu werden. Dort tropft es dann am Holz herunter und so wirkte es dann bei nachträglicher Betrachtung auf uns, als wenn das Wasser durch die Anschlussstellen des Teakdecks an den Decksaufbau kommt. Da war aber von innen alles trocken.

Wieso der Regen durch die Fensterdichtungen kommen kann, ist mir schleierhaft:





Im Grunde ist jedes Fenster davon betroffen, auf der Wetterseite mehr, bei der dem Wind abgewandten Seite weniger. Warum das Wasser da reinläuft, ist mir ein großes Rätsel. Spielt die Kapillarwirkung eventuell eine Rolle, so dass das Wasser zwischen Gummi und Scheibe hochgezogen wird? Aber warum sammelt es sich überhaupt in der Dichtung? Sehr sonderbar.

Was auch immer für dieses Problem konkret verantwortlich ist, seit heute sind wir etwas entspannter hinsichtlich des Regens. Das Teakdeck hätten wir in der Halle machen müssen (Ergo: Saisonende für uns!), aber das mit den Fenstern können wir nach und nach am Anleger klären. Im einfachsten Fall muss einfach ein kleiner Ablauf unten in die Außenseite der Dichtungen, wenn es komplizierter wird, werden wir jede Dichtung mit einem Klebstoff rundherum versiegeln. Aber das werden wir am kommenden Wochenende mal ausprobieren …

Teurere Fenstergummis

Die Engländer und ihr Brexit … :-(

Unsere Fenstergummis werden durch den Einfuhrzoll nachträglich noch "etwas" teuer als gedacht.

Die 50 Meter Gummidichtung waren ohnehin schon nicht ganz günstig, dieser Hammer hier mehr reizt das Budget schon deutlich mehr aus. Hinzu kamen pro Vorgang, wir hatten die Dichtung in zwei Etappen bestellt, noch eine Zollgebühr, eine Aufwandspauschale und "Finanzierungskosten", was auch immer man sich darunter vorzustellen hat. Auf das alles kommen noch mal 19% Mehrwertsteuer. Insgesamt sind das also noch mal 26 Prozent (!) auf den ursprünglichen Kaufpreis obendrauf

Die Rechnung dazu kam in den letzten Tagen. Ist es eigentlich normal, dass solche Gebühren erst ein Jahr später eingefordert werden? :-O

Test der Gehrungsschere

Die nach unserem missglückten Einbau-Test der Fenstergummis vor ein paar Tage bestellte Gehrungsschere, wir hatten uns für ein Markenprodukt von Löwe entschieden, ist inzwischen bei uns angekommen. Mit einem Stück der Fenstergummis, das ich vom Boot mitgenommen hatte, testeten wir die Schere.

Erste Erkenntnisse: Das Gummi lässt sich mit dem Werkzeug sehr einfach schneiden (immerhin ist die Schere auch für Holz und Kabelkanäle konzipiert) und die Schnitte werden überraschend sauber. Da das Profil der Dichtungen für so ein Gummi recht komplex ist, verbiegen sich die Teile vor allem bei dünnen Abschnitten leicht, so dass die Schnittfläche nicht hundertprozentig plan wird. Diese Unregelmäßigkeiten sind jedoch unterm Strich so gering, dass sie keine Probleme beim Einbau bereiten sollten. Äquivalent zum Handwerker-Spruch "guckt sich weg" würde ich hier sagen "drückt sich weg". :-D





Fehlversuch Fensterdichtung

Wir haben mal probeweise die Dichtung / das Fenstergummi für eine der Glasscheiben im Decksalon eingesetzt.

Aus der Entfernung sieht das ja noch ganz anständig aus …



… aber leider hatten wir uns ganz gewaltig vertan, als wir das Gummi auf die richtige Länge bringen wollten. Ist schon ziemlich mühsam, das ohne Übung und nur mit einem Messer hinzubekommen. Das Stück Gummiprofil ist aber zum Glück nicht verloren, sondern wir können es bei einem kleineren Fenster noch einmal verwenden.

Inzwischen wissen wir, dass das Werkzeug der Wahl wohl eine Gehrungsschere ist, die ich mir soeben online bestellt habe! Neuer Versuch in ein paar Tagen … :-)



Probeweise eingezogenes Fenstergummi

Da ich noch nie mit diesen Fenstergummis gearbeitet habe, außer die alten, spröden Gummis hier irgendwie herauszuprökeln, musste ich einfach irgendwie mal anfangen.
So habe ich mir eines der kleinsten Fenster mal ausgemessen und ein Stück der Gummidichtung (Umfang + 10 cm, so hatte ich es in einem Forum gelesen) abgeschnitten. Wenn ich es richtig verstanden habe, sollte die Dichtung 10-15 mm länger sein als der Umfang, da sie durch den Einbau gestaucht wird und so hinterher stramm und ohne offene Fuge sitzt.

Ja, hier ist die Seite mit der Füllkeder innen. Das ist falsch, aber zum testweisen reinfummeln war es so zunächst einfacher. Sieht auf den ersten Blick schonmal ganz anständig aus, finde ich. Vor allem hat man wieder einen Eindruck davon, wie das Boot in "fertig" wieder aussieht:



Auf den zweiten Blick stört mich, dass die Gummis in den Rundungen so aufgestaucht und wellig sind. Das Betrifft zwar eigentlich nur die Innenseite und sollte kein großes Problem sein, aber es sieht nicht gut aus. Mag aber auch nur bei diesem Fenster (resp. diesen beiden, auf der BB-Seite befindet sich auch so eines) so extrem sein, da es in der unteren hinteren Ecke diesen einen Winkel kleiner als 90 Grad hat.

Wie wir die Scheiben da hinterher hineinbekommen, ist noch nicht ganz klar. Aus den genannten Tipps (Dichtung in heißem Wasser erwärmen, ein Stück Wäscheleine einfädeln, mit Spülmittel, Butter, Rizinusöl einschmieren) werden wir uns sicherlich noch die besten für uns heraussuchen. :-)



Geliefert: 25m Fensterdichtung

Das ging ja mal richtig flink: Am 31. Mai hatte ich in England eine Rolle mit 25 Metern spezieller Gummidichtung für den Wiedereinbau unserer Fenster bestellt – heute wurde sie bereits geliefert. Trotz brexitbedingter Behandlung durch den Zoll hat der Versand gerade mal nur drei Tage gedauert.

Mit im Karton liegen auch die dazu passenden 25 Meter Füllkeder und ein Werkzeug, um diese einziehen zu können. Das Material kommt nun aber erstmal auf Halde. Bevor die Fenster eingebaut werden können, muss der Rest des Holzaufbaus geschliffen und dann natürlich vollständig gestrichen werden …



Bestellte Fenstergummis

Nachdem wir uns entschieden hatten, doch (vorerst zumindest) keine komplett neuen Fenster mit Alurahmen anfertigen zu lassen und einfach die alten Scheiben, sofern noch vorhanden, mit neuen Dichtungen einzubauen, ging das Drama erst los: Wo bekommen wir bloß dieses Gummiprofil her?



Bei einem Fachhändler in Deutschland hätte ich nur ein Reststück bekommen können, andere Händler haben auf meine Anfragen teilweise nicht einmal reagiert oder konnten mir nicht weiterhelfen. Bei einer Anfrage in einer Nauticat-Gruppe auf Facebook (da hätte man auch irgendwie mal früher drauf kommen können …) wusste prompt jemand Rat und hat mir einen Fachhändler in Südengland empfohlen, der gefühlt so ziemlich jedes Profil vorrätig hat, das aus Gummi hergestellt werden kann.



Der Artikel heißt sogar "Nauticat window rubber" und die angegebenen Maße stimmen ebenfalls. Also haben wir uns da nun direkt mal eine 25-Meter-Rolle bestellt, inklusive schwarzer Füllkeder und einem passenden Werkzeug. Bin gespannt, wann die Ware hier ankommt. Immerhin steckt da nun seit dem Brexit noch der Zoll dazwischen …

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