Warum wir weiter schleifen müssen …

Ich denke, diese Bilder sprechen für sich. Ursprünglich sollten ja nur die offensichtlich gammeligen Stellen vom Holzaufbau angefasst und saniert werden, doch nun haben wir uns dazu entschieden, den kompletten Holzaufbau der Tringa abzuschleifen und neu zu streichen. Das wird noch ein schönes Stück Arbeit, was da auf uns zukommt …

Gerade auf dem oberen Bild sieht man sehr deutlich, an wie vielen Stellen der alte Bootslack auf- bzw. komplett abgeplatzt ist. Dort ist nun das nackte Holz ungeschützt der Witterung ausgeliefert. Das kann so natürlich auf keinen Fall bleiben:







Alter Lack

Wir haben zugegebenermaßen Angst, dass wir "von Hundertsten ins Tausendste" kommen, wie man so schön sagt. Je mehr man schleift und gräbt, desto mehr beschädigte Stellen im Holz tauchen auf. Doch wenn wir langfristig mit der Tringa Spaß haben wollen, sollten wir uns darum kümmern. Unser privater Stress mit Haus und Kind hat sich inzwischen wieder etwas normalisiert und so sollte jetzt endlich Zeit sein, hier am Boot mit Vollgas weiterzumachen.

Auf den folgenden Bildern habe ich ein paar Stellen fotografiert, an denen deutlich zu erkennen ist, warum wir den Holzaufbau anfassen müssen – überall ist alte Farbe aufgeplatzt oder eindringende Feuchtigkeit hat sogar schon Schäden im Holz verursacht … :-(







Ach, diese Gammelstellen

Die Zeit ist rat, aber ab und zu lassen wir uns doch in der Werft blicken und sagen der "Tringa" einmal guten Tag.



Herrjeh, was für ein Dreck. Aber ist klar – die Halle ist mehr oder weniger offen, es fahren Dieselfahrzeuge hin und her (Teleskoplader, Gabelstapler) und überall wird gearbeitet und geschliffen. Dass das nicht spurlos an der Tringa vorbeigeht, buchstäblich, ist irgendwie klar. Natürlich hätten wir die alte Dame auch unter Folie sperren können, aber eigentlich sind wir ja davon ausgegangen, dass wir diejenigen sein würden, die hier am meisten Dreck machen.



Die Hoffnung, dass nicht noch mehr schlimme Stellen auftauchen, hat sich leider zerschlagen. Am hinteren Bereich des Decksalons auf der Steuerbordseite ist das Holz ebenfalls durchgegammelt. Auch das wird eine Aufgabe für den Tischler werden.

Ob wir jemals dazu kommen werden, das Boot neu zu streichen? :-(



Holzarbeiten Backbord-Seite

Unsere Schleiferei ist seit Wochen unterbrochen, inzwischen hat aber zum Glück der Tischler Zeit gefunden, sich um die morschen Stellen an den beiden Seitenwänden des Decksaufbaus zu kümmern. Sieht in dem Zustand zugegebenermaßen noch recht traurig aus, aber immerhin kann man schonmal einen Fortschritt erkennen. :-)



Abdeckung der Seite des Daches vom Deckshaus

Die Seiten unseres Deckshauses sind leicht hochgezogen und bei unserer Nauticat offenbar mit einem fertigen Handlauf für eine Treppe überzogen worden. Dieser passt genau auf ein Blech, das dort passend gebogen installiert wurde. Ob das mal der Vorbesitzer gemacht hat oder ob das im Original auch schon so war, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall werden wir im Rahmen des Refits alles erstmal wieder so herstellen.

Bevor man aber was aufbauen kann, muss man erst einmal was kaputtmachen. Der alte Kunststoff war mürbe, ausgeblichen und stellenweise schon kaputt, darunter gammelte es – wie an vielen anderen Stellen auch.
Da werden wir uns demnächst mal einen passenden neuen Handlauf besorgen und dann können wir nach dem Neuanstrich alles wieder in hübsch neu zusammenschrauben.





Morsch

Dass einige Holzteile nicht mehr ganz stabil sind, ist bekannt. Dass aber der ca. 3x6cm dicke Handlauf der Reling einfach durchbricht, war nicht zu erwarten. Dumm nur, dass ich mich gerade dagegengelehnt hatte. Glück war es, dass die andere Seite des Gatters nicht ganz aus der Halterung gerissen ist, wenngleich sie genauso morsch ist. Es wären zwar nur gut zwei Meter bis nach unten gewesen, aber unkontrolliert auf den harten Hallenboden hätte ich auch das nicht haben müssen. :-O



Noch mehr Gammel im Holz

Wir haben noch mehr verrottete Stellen gefunden: Auch im oberen Bereich der Innenseite der Backbord-Seitenwand vom Deckshaus haben die Kombination aus Zeit und Feuchtigkeit ihre Spuren hinterlassen. Das muss ebenfalls erneuert werden, aber zum Glück haben wir ja den bereits erwähnten Tischler in der Werft.



Weitere Erkenntnis: Die Zier- und Fußleisten rund um den Decksaufbau müssen überarbeitet werden. Ob man sie austauschen muss oder ob es reicht, sie abzubauen, zu überarbeiten und anschließend wieder zu montieren, werden wir noch sehen.
Der Abbau der Leisten erweist sich als ausgesprochen schwierig. Überall sind die runden Pfropfen zu sehen, unter denen sich Schrauben befinden (können). Wir wissen bereits, dass nicht unter jedem Pfropfen eine Schraube steckt, doch wie soll man die Befestigung aus eventuell vorhandenen Schrauben und garantierter Verklebung mit Dichtmasse lösen können?
Vor allem sind die Schrauben teilweise im Inneren der Leisten bereits stark verrostet, so dass man sie selbst beim noch so vorsichtigen Aufbohren beschädigt.

Das wird noch ein hartes Stück Arbeit, befürchte ich …



Gammel im Holz

Eigentlich hatten wir vor, während des Winterlagers 2011/2012 den Decksaufbau nur neu zu streichen. Aber es sollte ganz anders kommen … Unter den vielen Farbschichten der vergangenen Jahrzehnte fiel uns (und wie gesagt auch dem Verkäufer) nie auf, dass unter dieser harten Schicht das Holz teilweise nur noch aus Püree bestand.

Nachdem uns diese Tatsache an einer kleinen Ecke zum ersten Mal bewusst wurde, kamen immer mehr Erkenntnisse: Gerade im hinteren Bereich, wo sich drei Seiten treffen, war auf beiden Seiten das Holz zu großen Teilen morsch geworden. Eine Fensteröffnung hatte dadurch eine völlig neue Form bekommen und auch im Innenraum gab es an einigen Stellen durch eindringendes Wasser Fäulnis.

Da meine Frau und ich beide keine Holz-Profis sind, musste da ein Fachmann ran. Zum Glück hatten wir einen Tischler bei uns in der Werft, der sich dieser Stellen angenommen hat …









Pierres Meinung zur morschen Seitenwand

Wir hatten Pierre natürlich berichtet, dass wir Gammel in der Backbord-Seitenwand des Decksaufbaus gefunden haben. Wir nehmen es ihm nicht übel und unterstellen auch nicht, dass er uns das mutwillig verschwiegen hat. Durch die vielen Lackschichten wirkte das Material hart und fest und wirklich gesehen hat man das Problem auf den ersten Blick auch nicht. Und wenn man es gesehen hätte, wäre es uns ja auch aufgefallen. Ist es aber nicht, Pech gehabt.

Pierre hat mir aber ein paar Mails geschrieben mit Lösungsansätzen, wie man das Problem zukünftig vermeiden könnte. Das Wasser vom Dach mit einer Art Regenrinne von der Holzwand ableiten zum Beispiel. Na, mal sehen, was wir daraus machen werden. Erstmal muss das alles wieder grundlegend aufgebaut werden.





Sein Vorschlag war, dass wir die vergammelten Stellen mit einer Edelstahlplatte stabilisieren sollen. Aber da werden wir mit dem Tischler alles neu konstruieren, so dass es hinterher wieder so aussieht, als wäre nichts gewesen.



Holzaufbau, Gammelvorschau

Manch einer wird es nicht glauben, dass ich knapp drei Monate nicht die Zeit gefunden habe, dieses Blog zu pflegen. Ich war tatsächlich beruflich und privat zu sehr eingespannt und habe jede Minute (auch auf dem Schiff) für andere Dinge genutzt, bzw. nutzen müssen. Was nicht heißt, dass nicht tatsächlich nennenswerte Ereignisse passiert sind. An der Tringa hat sich viel getan, es gab etliche Fotos und bevor sie nun in der nächsten Woche nach einer verflucht kurzen Saison (gerade mal 4 Monate…) wieder in die Halle kommt, möchte ich wenigstens der Vollständigkeit halber die Lücken hier auffüllen. :-)

Die größe und immer wieder kritisierte Schwachstelle an den alten Nauticats ist der Holzaufbau. Gerade auch an den Ecken und Kanten gibt es viele Angriffsflächen und genau dort gammelt es (wie "beruhigenderweise" auch an im Grunde allen anderen Schiffen mit ähnlichem Holzaufbau auch) munter vor sich hin.
Vor ein paar Wochen hatte ich einfach mal eine der Schutzleisten am hinteren Teil des Ausbaus demontiert. Das Bild spricht für sich, denke ich. An der Stelle kann man relativ problemlos mit einem spitzen Gegenstand eine zusätzliche Belüftungsöffnung installieren.

Das ist eine Baustelle für's Winterlager. Fotos werden folgen, wenn es so weit ist!



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