Die Schmierschicht auf unserer neu mit Glasfasermatten und Epoxidharz gearbeiteten Stelle bei der neu eingesetzten Steckdose für den Großmast hatte sich nun glücklicherweise als Aminröte erwiesen. Diese Schicht ließ sich abwaschen, darunter kam das super harte Kunstharz zum Vorschein, das sich mit Schleifpapier ganz hervorragend bearbeiten ließ:
Zunächst mit grobem und danach mit feinem Schleifpapier hatte ich in reichlich Handarbeit die Stelle an die GfK-Beschichtung des Vordecks angeglichen. Das Arsenal an Schleifmaschinen, das wir für den Refit des Holzaufbaus zeitweise an Bord hatten, ist längst wieder vom Boot entfernt – eigentlich war nicht mehr vorgesehen, die noch einmal benutzen zu müssen …
In den nächsten Tagen erfolgt der Neuanstrich des Vordecks. Dann wird man die rechteckige Stelle wohl auf jeden Fall noch anhand der abweichenden Struktur erkennen können, aber das zumindest nicht mehr gleich auf den ersten Blick.
Da kommt man morgens zur Werft und hat, nachdem man auf sein Boot geklettert war, knallblaue Hände. Was zum Henker ist das?! Dann kam die Erkenntnis sehr schnell: Irgendwie war alles blau. Die Erklärung war schnell gefunden: Unser unmittelbarer Nachbar in der Halle hat von seinem gesamten Unterschiff das Antifouling abgeschliffen / abschleifen lassen. Das hätte man natürlich unter einer Plane oder zumindest mit einer funktionierenden Absaugung machen können.
Man kann sich auch den Missmut seiner Nachbarn zuziehen. Immerhin habe ich eine Entschuldigung und einen verbalen Schuldschein auf eine Kiste Bier bekommen. Bei einem "stell dich nicht so an" hätte ich mich heutzutage auch schon nicht mehr gewundert …
Ein gutes Stück ist wieder geschafft und hier in der Komplettansicht des Bootes gut zu erkennen: Die gesamte Steuerbord-Seite des Holzaufbaus der Tringa ist nun komplett abgeschliffen und kann demnächst seinen neuen Anstrich bekommen. Wir freuen uns, dass es endlich weitergeht!
Die drei Lukendeckel über den beiden Kabinen und der Pantry sehen wie der Rest des Holzaufbaus schäbig aus und müssen dringend erneuert oder zumindest überarbeitet werden.
Beim Schleifen haben wir stellenweise offenbar sowas wie eine Beschichtung abgeschliffen. Die Dinger bestehen auf jeden Fall nicht aus anständigem Massivholz. Neu bauen? Muss ja nicht zwingend sein oder ist mal eine Baustelle für irgendwann später. Prinzipiell sind die Luken ja vorhanden und vor allem in relativ gutem Zustand, wenn man von der Farbe mal absieht. Wir werden sie bei Gelegenheit mal abbauen und gucken, was wir damit anfangen können …
Erfolgserlebnis des Tages: Die Steuerbord-Seite des Decksaufbaus ist fast vollständig geschliffen. Nun müssen noch die Reste von der alten Dichtmasse abgeschabt werden und dann können die Fuß- und Zierleisten wieder montiert werden.
Es war ein anstrengender Tag, aber wir haben einen weiteren Teil vom Decksaufbau geschliffen. Hinter dieser Wand befinden sich die vordere Kabine und die Pantry. Ein paar Reste der alten Dichtmasse (braun) hängen noch am Holz (daran waren die Zier- und Fußleisten befestigt), aber die werden wir in einer zweiten Runde abschleifen.
Ernsthaft: Ich träume schon von Schleifmaschinen. Nun haben wir vom Decksaufbau auch die beiden Seiten im hinteren Bereich vom alten Anstrich befreit. Da sind immerhin keine neuen Überraschungen aufgetaucht und das Holz sieht überwiegend sehr, sehr gut aus:
Langsam aber Stück für Stück bekommen wir die Fuß- und Zierleisten demontiert. Die meisten Stück bleiben sogar heile, wenngleich sie allesamt nicht sehr schön aussehen. Das wird noch ein hartes Stück Arbeit, die wieder aufzuarbeiten …
Probeschliff an einer Seitenwand. Könnte was werden, ist aber aufgrund der vielen und alten Farbschichten eine echte Herausforderung. Das wird uns wohl viel Schleifpapier kosten:
Acht Tage lang haben wir immer wieder mit Schleifmaschinen die Reling und den Abschluss des Schanzkleides bearbeitet, zum größten Teil zu zweit. Insgesamt stecken da nun bestimmt mindestens 60 Arbeitsstunden drin. Für rund 7 Quadrameter Gesamtfläche. Ich habe mir vorgenommen, für mindestens den Rest des Jahres keine Schleifmaschine mehr anzufassen. Aber die Arbeit hat sich gelohnt!
Wer sich bislang nicht so recht vorstellen konnte, was für eine Arbeit wir derzeit leisten: Die gesamten Holzteile sehen so aus, wie rechts im Bild: Dunkel lackiert, darunter möglicherweise lasiert – und das in etlichen Schichten.
Schleift man die Farbe vom Holz runter, bleiben immer noch die in die Poren vom Teak eingezogenen Farbreste zu sehen. Im der Bildmitte deutlich an den gelben Spuren zu erkennen.
Nach noch mehr Schleiferei bleibt schließlich das nackte Teakholz übrig, auf dem wir schließlich mit einem klaren Anstrich einen komplett neuen Schutz aufbauen werden.
Wenn das fertig ist, werde ich für mindestens den Rest des Jahres freiwillig keine Schleifmaschine mehr anfassen.