Abgerissene Leiste am Vordeck

Auf dem Vordeck haben wir zwei Holzleisten, die beispielsweise als Halterung für eine Rettungsinsel oder den Sack mit dem Vorzelt dienen können.

Warum eine davon beim letzten Besuch in der Werft abgerissen auf dem Teakdeck liegt, erschließt sich uns nicht annähernd. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir das Teil bei der Fahrt ins Winterlager so hinterlassen haben. Vor allem nicht in diesem Zustand.

Bleiben nun viele Fragezeichen: Was ist da genau passiert? Waren wir nur vergesslich? War da jemand auf dem Schiff? Sehr, sehr seltsam …



Die ersten Arbeiten im Winterlager 23/24

Nun sind die ersten zwei Wochen in der Halle schon vergangen und wir haben auch schon mit den ersten Arbeiten angefangen.

Erste Amtshandlung: Unsere Leiter musste wieder zur Werft. Natürlich haben wir sie erneut mit einem Kabelschloss an der Reling unseres Bootes festgekettet – muss ja nicht sein, dass unsere teure Teleskopleiter einen neuen Besitzer findet.



Zweite Amtshandlung: Den neu gekauften LED-Scheinwerfer (200 W, das Lämpchen ist hell!) zusammenbauen und den Fußboden zum Motorraum öffnen.



Klar ist, dass als allererstes diese undichte Stelle am Echolot-Geber erledigt werden muss. Dass da nicht alles in Ordnung ist, sieht man auch schon an der Außenseite. Da blättert die Dichtmasse deutlich sichtbar ab und dass da irgendwo Wasser eindringt, ist irgendwie zu erwarten:



Der innere Teil des Gebers ist komplett mit Dichtmasse verschmiert. Teilweise durch uns, teilweise ist das aber auch schon alt gewesen:



So weit es die Zeit hergab, habe ich mal versucht, die Stelle möglichst weit von der alten Dichtmasse zu befreien. Danach ließ sich auch die große Überwurfmutter abdrehen. Momentan sieht es trotz dieser Technik so aus, als wenn der Geber in den Rumpf einlaminiert worden wäre – aber eigentlich macht man das nicht, zumindest heutzutage nicht mehr, und das wäre auch hinsichtlich der bevorstehenden Arbeiten ein Albtraum.

Bleibt die Hoffnung, dass ich da einfach nur auf eine Ansammlung von Farbe und Dichtmasse gucke und sich mit ganz viel Liebe und etwas Mühe der Geber doch noch unkompliziert lösen lässt. Das wäre schön.



Ausslippen / Saisonende 2023

Nur knapp vier Monate hat unsere erste Saison im Wasser gedauert. Für heute war bei uns in der Werft das Ausslippen eingeplant und da der Höchstwasserstand gegen 10 Uhr war und wir noch einige Dinge aufräumen und vorbereiten wollten, waren wir entsprechend früh am Boot. Der Morgentau und der Sonnenaufgang bescherten uns noch ein paar schöne Impressionen unserer alten Dame:





Den Frischwassertank haben wir noch ausgeleert und mit dem Wasser unter anderem die Leitungen unserer Bordtoilette gespült. Nachdem wir den Kühlschrank ausgeräumt und die Lebensmittelvorräte und das Bettzeug ins Auto gebracht hatten, ging es auch schon los. Alles klar, ich hatte mir gerade einen Tee gemacht – den trank ich dann eine gute Stunde später kalt.

Leinen los, kurz die Lesum rauf, drehen und dann ab an die Slipanlage. Dort machten wir die Tringa mit zwei Leinen fest, Motor aus und von Bord gehen. Das war's für uns, die restlichen Arbeiten erledigten die Mitarbeiter der Werft. Der Roodberg-Slipwagen wurde ins Wasser gefahren, das Schiff angehoben und dann ging es eigentlich ganz schnell.



Nach einem kurzen Zwischenstopp zur Reinigung des Unterwasserschiffes mit dem Hochdruckreiniger ging es auch schon direkt in die Halle. Dort stehen wir diesmal nicht mehr ganz in der Ecke, sondern haben mit dem ehemals vor uns stehenden Boot die Plätze getauscht. Schön ist, dass die Tringa of Turku endlich mal gerade und nicht nach vorne abschüssig steht. In der Vergangenheit hatte man immer das Gefühl, dass man in Richtung Bug schwankte, wenn wir uns auf dem Boot bewegt haben.



Durch den neuen Platz können wir im nächstes Jahr zu den ersten gehören, die ins Wasser kommen. Bis dahin ist noch viel zu tun.

Zunächst muss das Boot natürlich winterfest, resp. "hallenfest" gemacht werden. Im Klartext heißt dies, dass Frostschutz in den Seewasser-Kühlwasserkreis des Motors gegeben werden muss und dass wir der Tringa natürlich wieder unsere Plane überstülpen müssen.

Danach können die eigentlichen Arbeiten beginnen. An erster Stelle stehen diese zwei Aufgaben: Der Geber für das Echolot muss neu eingebaut werden, und die Fenster müssen komplett abgedichtet werden.

Alle anderen Arbeiten sind optional, wir werden natürlich versuchen, so viel wie möglich davon zu schaffen:

· Bürstendichtungen an den Türen
· Anoden tauschen
· Betriebsstundenzähler Motor gangbar machen
· Wellendichtung erneuern
· Neuanstrich Unterwasserschiff
· Beschriftung Name / Nummer / Registerort
· Gasanlage prüfen lassen / Therme warten
· Schallschutz Motor
· Halterungen Dieseltanks erneuern
· Neue Luftheizung einbauen
· Scheibenwischer!
· Schütz Ankerwinde gangbar machen

Abgesehen davon gibt es natürlich noch viele, viele andere Arbeiten, die erledigt werden wollen. Aber eines nach dem anderen, so ein Boot ist immer noch ein Hobby.

Zu guter Letzt gibt es hier noch mal wieder ein Video von der Aktion in der Werft. Sieht ja fast wie am 31. Mai aus, nur rückwärts. ;-)



Die letzten Augenblicke in der Halle – Winter 22/23

Als wir heute Morgen in der Werft ankamen, wurden wir in "unserer" Halle 1 sehr überrascht: Die Tringa of Turku stand bereits auf dem modernen Roodberg-Hydraulikslipwagen und nicht mehr auf dem alten Rollgestell für die mittels Seilwinde betriebene Slipanlage. DAS vereinfacht die Sache ja erheblich, denn so dauert es keine zehn Minuten vom Beginn der Fahrt bis zu dem Moment, in dem das Boot von alleine schwimmen soll.
Noch ist es nicht so weit, Hochwasser ist erst in ein paar Stunden. Die Zeit werde ich noch nutzen, um ein paar Dinge an Bord zu erledigen …



… unter anderem habe ich eine kleine Actionkamera oben am Decksalon befestigt. Insgesamt eine von vier Kameras, mit der ich den Slipvorgang dokumentieren werde. Sicherlich ist das ein alltäglicher Vorgang, vor allem für die Mitarbeiter bei uns in der Werft, aber für uns ist es nach so vielen Jahren ein wirklich bedeutendes Ereignis!



Werftausstattung von Manitou und Roodberg

Direkt vor unserer Tringa of Turku stehen gerade in der Werfthalle der Manitou Teleskoplader und der Roodberg Slipwagen. Mit der Kombination dieser beiden Maschinen werden hier bei uns in der Werft im Grunde alle Boote geslippt – und auch die Tringa ist in den nächsten Tagen an der Reihe. Hoffentlich am Dienstag nach Pfingsten, das wäre schön.



Noch ein Vorteil der Plane

Unsere Plane hat übrigens noch einen riesigen Vorteil, an den wir vorher gar nicht gedacht haben: Abgesehen davon, dass sie das Boot natürlich vor Staub und Dreck schützt, ist es auch etwas wärmer darunter, wenn wir nun im Winter mit eingeschalteter Heizung arbeiten. Das war ja alles klar.

Die Plane schützt aber auch vor den fiesen Abgasen der beiden Fahrzeuge, die hier in der Werft im Einsatz sind, nämlich einem klassischen Gabelstapler und dem Manitou Teleskoplader, mit dem vor allem der Roodberg Slipwagen bewegt wird. Wir haben schon so manchen Hustenanfall bekommen – unter der Plane ist davon nichts mehr zu merken. Sehr schön! :-)

Werfthallenromantik

Wir waren bis zum späten Abend in der Werft und haben in unserer kuscheligen Ecke der Halle noch ein paar schöne Bilder mit eingeschalteter Innenbeleuchtung geschossen.

Irgendwo draußen auf dem Wasser mit etwas mehr Natur im Hintergrund wäre es natürlich noch bedeutend schöner, aber so kann man sich ja schon mal zu ein paar Träumereien hinreißen lassen … :-)






Ziemlich leere Werfthalle

Wir bleiben in dieser Saison noch in der Halle, aber wir sind nicht alleine. Rund um uns herum stehen noch einige andere Schiffe, unter anderem ein Katamaran-Neubau, an dem stetig gearbeitet wird, die wohl auch allesamt dieses Jahr keine nassen Füße bekommen werden.

Wir werden unser Programm eisern durchziehen und uns auf das nächste Jahr freuen.



Flächenberechnung in der Werft

Bei uns in der Werft wird die Stellfläche für ein Boot in der Halle ganz pragmatisch berechnet: Länge mal Breite (plus jeweils 0,5 m Zuschlag, dazu später mehr) ergeben die Grundfläche in Quadratmetern nach denen mit dem aktuellen Quadratmeterpreis der Gesamtpreis ermittelt wird.

Rechenbeispiel: Ein Boot ist 9,5 m lang und 3,5 m breit. Berechnet würden also 9,5+0,5=10 m mal 3,5+0,5=4 m = 40 qm. Das sind durch diesen Zuschlag in diesem Beispiel immerhin 6,75 qm mehr als das "Netto-Schiff" benötigt.

Warum den halben Meter mehr in jeder Achse? Nun, die Erklärung der Werft lautete mal folgendermaßen: Damit die Boote nicht stramm nebeneinander stehen, um noch Platz zum Rangieren und Arbeiten zu haben. Bedenkt man diese Berechnungsgrundlage für jedes Boot, müsste zwischen jedem Kahn in jede Richtung ein halber Meter Abstand sein. So weit zur Theorie.

In der Praxis stehen die Boote für gewöhnlich nicht nur so dicht nebeneinander, dass definitiv kein halber Meter Luft mehr dazwischen ist, bei unterschiedlich hohen Booten gab es auch schon derartige Überlappungen wie auf diesem Bild. Da müsste beiden Booten, rechts im Bild ist übrigens die Tringa zu sehen, eher noch ein halber Meter von der Länge abgezogen werden. Tztztz …



Panorama aus Halle 1

So sieht es derzeit bei uns in der Werfthalle aus. Obwohl wir bereits Mitte Juni haben, steht noch fast ein Dutzend Boote hier herum. Das ist ungewöhnlich, denn eigentlich ist die Halle um diese Zeit zu großen Teilen leer – von einigen Dauerbaustellen, darunter eine gewisse Tringa, mal abgesehen. ;-)



Alles Blau

Da kommt man morgens zur Werft und hat, nachdem man auf sein Boot geklettert war, knallblaue Hände. Was zum Henker ist das?! Dann kam die Erkenntnis sehr schnell: Irgendwie war alles blau. Die Erklärung war schnell gefunden: Unser unmittelbarer Nachbar in der Halle hat von seinem gesamten Unterschiff das Antifouling abgeschliffen / abschleifen lassen. Das hätte man natürlich unter einer Plane oder zumindest mit einer funktionierenden Absaugung machen können.

Man kann sich auch den Missmut seiner Nachbarn zuziehen. Immerhin habe ich eine Entschuldigung und einen verbalen Schuldschein auf eine Kiste Bier bekommen. Bei einem "stell dich nicht so an" hätte ich mich heutzutage auch schon nicht mehr gewundert …







AHK am Boot?

Unser in dieser Wintersaison direkter Nachbar in der Werfthalle hat eine Anhängerkupplung am Heck seines Bootes. Ich scherzte zunächst, ob er da seinen Anhänger hinterherziehen möchte – aber damit ergeben sich ganz interessante Möglichkeiten. Er könnte zum Beispiel einen Fahrradträger dort befestigen und die (für ein Schiff ja recht sperrigen) Drahtesel dann an Bord mitführen, ohne dass sie nennenswerten Platz verbrauchen. Wäre gar nicht mal so dumm … :-)



Ohohoh, was für ein Dreck

Beruflich waren wir in den letzten zwei Jahren voll eingespannt, so ganz ohne erteilte Aufträge hat unser Tischler ebenfalls nicht weitergemacht und so stand die Tringa nun eine ganze Weile im Grunde vollkommen vergessen und einsam in der Halle.

Der Anblick war gruselig und wieder einmal haben wir uns vorgenommen, Gas zu geben und "im nächsten Jahr endlich wieder im Wasser zu sein". Dass im nächsten Jahr der ganze Corona-Kack losgehen würde, ahnten wir zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht.

Auf jeden Fall haben wir jetzt erstmal Ordnung geschaffen. Müll entsorgen, alles ordnen und das Deck und den Aufbau reinigen. So mochte man ja schon nicht einmal mehr etwas anfassen:



Nach der Putzorgie

Der ganze Dreck hatte uns gestern echt einen Schlag versetzt. Eines war uns sofort klar: Bevor wir irgendwas machen, muss da gereinigt und aufgeräumt werden. Zumindest so weit, dass man sich wieder bewegen kann und überhaupt irgendetwas anfassen mag.



Also haben wir eine kleine Putzorgie gestartet. Baumaterialien aufgeräumt, alle Flächen mit dem Staubsauger bearbeitet (gründlicher musste es dann auch wiederum nicht sein), Fenster geputzt und Abfälle zusammengepackt und weggeräumt.

Das sieht zwar alles immer noch sehr nach Baustelle aus, aber so kann man es erstmal lassen, ohne sich vollends zu blamieren:



Auf dem weißen Dach sieht man sehr deutlich, wie dick die Staubschicht im Laufe der Zeit schon geworden war. Links ist der mit dem Staubsauger abgesaugte Bereich zu sehen, rechts liegt noch die dicke Schicht … :-O



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