Gestern war nun endlich der große Augenblick gekommen: Wir wollten, nein: Wir
haben die ersten Fensterscheiben eingesetzt. Diese Aufgabe war unser Angstgegner. So viele Berichte hatten wir in Foren und Do-It-Yourself-Seiten gelesen, so viele Tipps im Kopf, was man alles an Hilfsmitteln benutzen kann uns soll. Gleitmittel, Spülmitte, Spülwasser … Letztendlich hatte es ganz ohne diesen Schmierkram geklappt.
Angefangen haben wir mit der kleinsten Scheibe aus Glas. Vor allem deshalb, weil das
bei unserem Fehlversuch vor ein paar Tagen zu kurz geschnittene Stück der Gummidichtung nur noch da zu verwenden war. Mit den Kunststoffscheiben wollten wir jedoch auch nicht anfangen, da wir Sorge hatten, dass wir das Material bei unseren dilettantischen Versuchen beschädigen.
Wir staunten am Ende, wie (relativ) einfach es war, wenngleich wir uns bei der Länge der Füllkeder etwas vertan haben. Die kleine Lücke (unterer Rand des Fensters) haben wir mit einem weiteren Stückchen der Keder aufgefüllt und nun sieht man gar nichts mehr davon.
Weil es so gut lief, haben wir uns direkt im Anschluss doch an die von mir Anfang letzter Woche
gesägte Acryl-Scheibe herangetraut.
Auch das hat erstaunlich gut und ohne weitere Beschädigungen an der Scheibe funktioniert. Diesmal hatten wir auch den Dreh mit der Füllkeder raus, so dass sich diese hinterher lückenlos zu einem Ring zusammenfügen ließ:
Als nächste Scheibe wollten wir eine der beiden größten Scheiben einsetzen, nämlich die im Decksalon nach hinten zeigenden. Da wir uns aber irgendwie beim Abmessen vertan haben, wandten wir uns der nächstkleineren Scheibe zu: Einer der beiden äußeren Windschutzscheiben. Das Einsetzen hat auch hier wieder ganz hervorragend funktioniert. Ich will nach der dritten Scheibe noch nicht von Routine reden, aber die Techniken und Handgriffe waren schon wesentlich geschmeidiger.
Mit den beiden großen Scheiben im Heck hat es danach richtig gut funktioniert. Bei der ersten waren wir noch eine dreiviertel Stunde zugange, für die zweite haben wir insgesamt nicht einmal mehr eine halbe Stunde benötigt. Wir sind unglaublich glücklich darüber, dass es jetzt wieder einmal sichtbar vorwärts geht – und dass diese Arbeit dabei auch noch so erstaunlich gut von der Hand geht. Es ist nicht einfach, wirklich nicht, aber es ist machbar.
So sieht nun der hintere Teil des Decksalons aus: Drei Scheiben sind eingesetzt, die Deckenverkleidung ist gereinigt, die neuen Leuchten sind montiert – wenn nicht noch die große Sitzbank rechts fehlen würde, könnte man fast schon wieder von einem Normalzustand sprechen.
Zwei Schritte vorwärts, einen Schritt zurück, zwei Schritte vorwärts, einen wieder zurück. Was wären die schönsten Erfolgserlebnisse ohne die obligatorischen Arschtritte? Eben.
Wir haben keine Ahnung, was beim Bau der Tringa oder irgendeiner Baumaßnahme in den Jahren danach schiefgelaufen ist oder verpfuscht wurde, aber vier der Scheiben des Decksalons sind definitiv viel zu klein für die ihnen zugewiesenen Öffnungen. Zunächst dachten wir schon, der Fehler läge bei uns, aber es ist definitiv so, dass das alles jahrelang nur irgendwie und gerade so gehalten hat. Die alten Klemmprofile saßen gerade so ein paar Millimeter auf dem Holz, man sieht die alte Schmutzkante noch im Lack, und die Scheiben wiederum saßen gerade so in der entsprechenden Nut des Gummiprofils. Überall war da viel Luft dazwischen und vermutlich hätte man die Scheiben mit relativ wenig Kraft einfach herausdrücken können. Unglaublich.
Die Scheiben (alle vier gleich groß, es gab also keine Verwechslungsgefahr) ließen sich beim besten überhaupt nicht richtig einsetzen. irgendwo war immer noch ein kleiner Spalt zu sehen, selbst wenn das Glas auf der gegenüberliegenden Seite nur minimal in der Dichtung steckte. Hätten wir mit unserer großen Schleifaktion in den letzten Jahren die Größe der Fensteröffnungen verändert, hätte ich es ja noch verstehen können, aber da haben wir absolut nichts verändert. Geschliffen hatten wir ausschließlich die äußeren Flächen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wir werden vier neue Scheiben kaufen (müssen). War eigentlich nicht vorgesehen, aber so kann es ja auch nicht bleiben …