Die Pleite zum Dezemberanfang

Wir waren heute kurz in der Werft, um das eigens besorgte Frostschutzmittel in den Seewasser-Kühlkreislauf unseres Motors einzufüllen. Das ist eigentlich ganz einfach: Man nimmt mehrere Liter fertige Mischung Frostschutzmittel, schließt das Seeventil, öffnet den Filterdeckel füllt das Mittel ein und startet den Motor. Am Auspuff steht jemand mit einem Eimer und fängt so lange auf, bis das vom Frostschutzmittel gefärbte Wasser austritt – fertig.

So viel zur Theorie.

In der Praxis scheiterte die Aktion vollständig daran, dass der Motor nicht nur nicht startete, sondern gar nicht erst drehte. Er ruckte einmal kraftvoll an und starb dann wieder ab. Weitere Startversuche endeten mit einem lauten mechanischen Klicken. Es wirkt so, als wenn der Anlasser irgendein Problem hätte. In meiner Hoffnung hat sich das Ritzel nur irgendwie verklemmt.

Denn zweitens ist vermutlich der Batterie-Umschalter gestorben. An Bord haben wir eine kleine Starterbatterie, die ausschließlich für den Motor vorhanden ist, und die große Verbraucherbatterie. In der Stellung zur großen Batterie macht der Umschalter gar nichts mehr, dafür lässt er sich jetzt nur noch mühsam drehen.

Ich habe mir das nun im Geiste so zurechtgelegt, dass der Jahrzehnte alte Umschalter durch einen dummen Zufall im Moment des Startens durchgebrannt ist und sich der Anlasser mit eingespurtem Ritzel durch die plötzliche Unterbrechung irgendwie verkeilt hat.

Es war heute nicht die Zeit dafür da, das genau herauszufinden – aber von allen Winterlager-Baustellen ist diese unerwartete nun auch gleich die wichtigste.


Ein Solarpanel

Passend zum Laderegler hatte ich auch ein 100W-Solarmodul gekauft, das inzwischen geliefert wurde. Das Panel ist ziemlich genau einen halben Quadratmeter groß und für die 90 Euro Kaufpreis erstaunlich solide gefertigt. Dafür ist es auch "nur" ein polykristallines Modul, also mit geringerem Wirkungsgrad, aber ich möchte damit einfach erstmal nur Erfahrungen sammeln.

Wo ich das Modul langfristig lasse, weiß ich noch nicht genau. Die Nauticat 33 bietet nicht so viele brauchbare Plätze für eine Photovoltaikanlage. Und wie ich das alles verkabeln soll, ausgestattet ist das Panel standesgemäß mit MC4-Steckern, weiß ich auch noch nicht. Aber das hat alles derzeit überhaupt keine Eile.





Neuer Batterietrennschalter von Hella

Der Batterietrennschalter hat nach nur einem Dreivierteljahr irgendwie das Zeitliche gesegnet. Er war zwar nicht wieder auseinandergefallen, jedoch trennte er die Kontakte oft erst nach mehreren Schaltversuchen. Der alte Schalter war zwar günstig, aber ich hatte die Preisunterschiede vor allem aufgrund der möglichen Schaltströme vermutet. Aber billig ist wohl "billig".

Für den dreifachen Preis hatte ich nun ein Modell vom Autoteilezulieferer Hella bestellt. Sieht zwar fast genauso aus wie der alte Trennschalter und passt, das war mein Hauptkaufkriterium, auch in das nun bereits vorhandene Loch, sollte aber einen deutlichen Qualitätsvorteil bringen und dadurch wesentlich länger halten.



Einbau Victron MultiPlus Compact

Das vor ein paar Tagen bestellte neue Batterieladegerät mit Wechselrichter von Victron ist inzwischen geliefert worden.

Er soll an die selbe Stelle, an der auch der Mass Combi von Mastervolt hing. Die Maße sind ähnlich und eigentlich sollte alles Probleme passen. Aber natürlich wird das Gerät anders befestigt. Also mussten drei neue Löcher in den Kasten unter der Sitzbank im Decksalon, an denen die Halterung für den MultiPlus befestigt wird. Die beiden Schlossschrauben links und rechts davon sind vom alten Gerät und bleiben, von der Rückseite verschraubt, damit wir keine Löcher im Holz haben.



Die beiden Geräte von Mastervolt und Victron sind sehr ähnlich. Beide haben jeweils einen Eingang (Stromversorgung) und einen Ausgang (Wechselrichter) für 230V, dazu einen Ausgang für den Hauptladestrom und einen kleineren Ausgang, mit dem man z.B. die Starterbatterie permanent mitladen / pflegen kann.

Hier hängt das Teil schon an der Wand und braucht "nur noch schnell" verkabelt zu werden:



"Nur noch schnell" geht hier bei uns auf dem Boot bekanntlich gar nichts und so gab es natürlich auch hier ein Problem, das es zu lösen gab. Einer der beiden (sehr üppig dimensionierten) Schraubanschlüsse war für die Klemmen im neuen Gerät zu groß. So habe ich kurzerhand ein Stückchen abgesägt, was bei Kupfer zum Glück keine allzu große Herausforderung war:



Aber so aufbereitet passte die Klemme ganz hervorragend auf die Schraube mit dem Batterie-Minus-Anschluss:



Nachdem alles noch einmal von mir überprüft wurde, kam der spannende Moment: Einschalten!

Was soll ich sagen? Es funktioniert auf Anhieb alles ganz hervorragend. Auch die Funktion als Wechselrichter läuft tadellos. Zieht man den Landstrom raus, schaltet der Wechselrichter sofort auf Batteriestrom um und man merkt den Wechsel gar nicht.

Ich bin glücklich darüber, dass es so gut geklappt hat und hoffe, dass wir mit der neuen Technik sehr viel länger glücklich sein werden, als mit dem alten Gelumpe.



Batterieumschalter

Einst diente der Batterieumschalter dazu, jeweils die Starter- oder Verbraucherbatterie in den Bootskreislauf zu schalten. Dachten wir zumindest, aber rein faktisch stellte sich heraus, dass die Konstruktion kompletter Murks war und überhaupt nicht so funktionierte, wie wir dachten, wie sie funktionieren sollte. Rein technisch war der Umschalter in der vorhandenen Verkabelung unsinnig, man hätte die beiden alten Batterien auch einfach zusammenschließen können.

Jetzt hat der Umschalter einen neuen Platz bekommen und funktioniert so, wie es sein soll: Man kann die Starterbatterie zum Starten der Maschine nutzen (Standardeinstellung) oder für den Fall der Fälle den Schalter umstellen, so dass dann die Verbraucherbatterien für den Motorstart genutzt werden können.

Neues Feature am Rande: Schwarze Kabel für Masse und rote Kabel für die Plus-Leitungen – und nicht mehr ein graues Kabelsammelsurium. :-)



Holzauge, sei wachsam!

Die Verkabelung der neuen Stromversorgung auf dem Schiff ist fast fertig, zumindest der 230V-Teil. Hier der eindringliche Hinweis auf dem Transformator, nicht die Erdung vom Landstrom mit der "Erdung" des Stromkreises auf dem Boot zusammenzufügen.



Jaja, keine zwei Stromkreise in einen Kasten – aber hier ging es nicht anders. Rechts sind FI-Schalter und Sicherung in der Zuführung zum Trenntrafo (noch nicht vollständig verkabelt), links ist einfach nur die zukünftige Anbindung vom Wechselrichter an die Bordelektrik vorgesehen.
Der Laie wird den Fehler nicht erkennen können: Die beiden grüngelben Klemmen sind nicht komplett isoliert, sondern fest und vor allem leitend mit der Metallschiene auf der sie sitzen verbunden. Wie schön, dass DAS noch rechtzeitig auffiel. :-O



100% Mastervolt

Die gesamte Ladetechnik und Stromversorgung auf dem Schiff muss im Grunde neu gebaut werden. Dazu habe ich mir ein paar wunderschöne Komponenten von Mastervolt ausgesucht, die hier inzwischen schon in der Garage stehen und nur noch auf den Einbau warten.

"Nur noch" klingt so simpel... Das dürften einige zehn Stunden Arbeit sein. Aber danach habe ich 540 Amperestunden Saft an Bord. Das reicht dann auch für ein paar motorlose Tage. :-)



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