Zapfanlage

Meiner mit Schläuchen und Wechselfilter ausgestattete Bohrmaschinenpumpe habe ich einen neuen Schlauch und einen neuen Filter verpasst. Damit zapfe ich jetzt mit zwei 20-Liter-Kanistern nach und nach den Diesel aus dem Boot, den wir dann so weit es geht, in unseren Autos verbrauchen können.

Die Dieseltanks in der Tringa sollen zwar ausdrücklich nicht vollständig geleert werden, damit diese schwarze Masse nicht antrocknet und steinhart wird, aber wenn da hinterher insgesamt nur noch 100 statt 400 Liter drin sind, ist schon mal viel gewonnen. Vor allem wäre es wirklich schade, wenn wir den Treibstoff entsorgen lassen müssten. Der Mann von der Fachfirma hat zwar Bedenken geäußert, den alten Diesel noch in einem Fahrzeug zu verwenden ("Kippen Sie den in die Ölheizung, da passiert dann nichts …"), aber wenn der jetzt nach dem Filtern schnell verbraucht wird, sollten auch da keine neuen Ablagerungen entstehen.

Man muss gefühlt viel zu oft zur Tankstelle fahren. Aber mutwillig (jedoch ohne sinnloses ganztägiges Herumfahren) so viel Diesel zu verfahren, ist irgendwie auch schon eine Herausforderung. Aber gut, bis zum 27. sind es noch knapp drei Wochen. Da wird noch der eine oder andere Liter verbrannt werden.



Alter Diesel und die bevorstehende Tankreinigung

Der Diesel in den Tanks unserer Nauticat ist nun mehr als 12 Jahre alt. Zwischendurch hatten wir ein Additiv in Schockdosierung in die Tanks geschüttet, um Dieselpest, mikrobiologischen Bewuchs, zu verhindern. Ob es da nicht ohnehin schon zu spät war, wussten wir nicht, aber mehr konnten wir damals nicht machen.

Wir wollen jetzt natürlich nicht unser gesamtes Treibstoffsystem und die Maschine gefährden und daher fahren wir derzeit überhaupt nicht mit dem Boot. Natürlich kitzelte es in den Fingern, mal eine Runde zu drehen, aber so lange nicht bekannt war, in welchem Zustand sich der Inhalt unserer Tanks befindet, wollten wir nichts riskieren.

Um sicherzugehen habe ich mir nun mit einer Bohrmaschinenpumpe, einem dicken Kraftstofffilter und ein paar durchsichtigen Schläuchen eine Konstruktion gebastelt, mit der ich den Treibstoff von einem Tank in den anderen pumpen kann. Mein Gedanke war, dass sich der Sprit auf diese Weise vielleicht reinigen ließe.



Das Pumpen ging super, das Ergebnis war jedoch extrem ernüchternd: Dicke, klebrige Flocken befinden sich in dem Treibstoff, welche den Filter nach mehreren zehn Litern bereits fast vollständig dichtgesetzt hatten.





Außerhalb des Diesels verhielten sich diese schwarzen Flocken wie flüssiges Bitumen. Eine absolut klebrige, zähe Masse. Inzwischen weiß ich, dass das keine Dieselpest ist sondern durch die Überalterung des Dieselkraftstoffs entstanden ist. Diese typischen Flocken, wie sie bei Dieselpest entstehen und wie Algen aussehen, waren mir nicht begegnet, dafür massenhaft von diesen klebrigen Rückständen. Auch diese erfordern eine professionelle Tankreinigung, die nun am 27. Juli erfolgen wird.

Dazu werden in jeden der beiden Tanks drei wiederverschließbare Wartungsöffnungen eingelassen und die Tanks dadurch dann von einer Fachfirma gereinigt. Die haben auch schon viele Nauticats behandelt und wissen genau, was auf sie zukommt. Auch wenn es in den Fingern kitzelt, bis dahin werden wir uns noch mit der ersten Ausfahrt der Tringa gedulden müssen …



Der Kraftstofffilter

Manchmal ist man schon wirklich doof … In diesem Beitrag aus dem vergangenen September überlegte ich umständlich, ob die beiden Wasserabscheider in unseren Dieselleitungen wohl auch einen klassischen Partikelfilter beinhalten und ob man ggf. einen solchen nachrüsten könne …

Natürlich hat mein guter Perkins-Motor einen fest installierten Dieselfilter. Auf dem ersten Foto in diesem Beitrag zur Motor-Wartung im Jahr 2016 kann man den Filterkopf genau unter der Hand in dem blauen Einweghandschuh sehen. Darin sitzt seit der Wartung auch eine komplett neue Filterpatrone.

(Dennoch steht aber die Überlegung im Raum, einen besser erreichbaren Filter noch zusätzlich in die Leitung zu setzen. Wenn der Filter sich tatsächlich zusetzen sollte, wäre es wirklich umständlich, erst den Fußboden im Decksalon zu öffnen, um dann kopfüber am Motor herumwerkeln zu müssen.)

Wasserabscheider / Dieselfilter

Was man leicht übersieht, und zwar wortwörtlich, ist der Diesel, der seit nun über 11 Jahren in den Tanks der Tringa steht. Wir hatten zwar mal zwischendurch eine absolute Überdosis eines vor Dieselpest schützenden Additivs in die Tanks geschüttet, aber dennoch macht sich auch bei uns die Sorge breit, dass wir diese Grütze in den Tanks haben könnten. Immerhin liest man überall, dass es im Grunde kein Boot ohne Dieselpest gibt. Na, Glückwunsch.

Ich hatte vor einer Weile mal einen der Tanks geöffnet und mit einem durchsichtigen Stück Schlauch Proben zur Sichtprüfung aus verschiedenen Bereichen und Tiefen des Tanks nach oben befördert. Der Diesel war grundsätzlich klar und ohne Flocken, Schlieren oder andere erkennbare Schwebstoffe. Das stimmte mich erstmal optimistisch.

Dennoch, das gebe ich ehrlich zu, mache ich mir große Gedanken. Andererseits haben wir im Boot zwischen den Tanks und dem Motor ein System aus Absperrventilen und Filterköpfen, an denen Wasserabscheider sitzen. Auch da sieht durch die Glasbecher alles gut aus.

Was ich nicht weiß: Sind in den Wasserabscheidern auch Partikelfilter vorhanden? Oder kann man da andere Filter einsetzen, so dass man notfalls unbeschwert fahren könnte, ohne dass einem die möglicherweise vorhandene Grütze die Rohre, Pumpe oder Einspritzdüsen verstopft? Notfalls könnte man die Verschraubungen auch öffnen und einen richtig leistungsfähigen (und ggf. leicht zu wechselnden) Filter noch dazwischensetzen. Fragen über Fragen, die auf jeden Fall noch bis zur nächsten Saison im Wasser beantwortet sein müssten.



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