Ausfahrt 10. September 2023

Logbucheintrag vom 13. August 2023:
Fahrtstrecke: 85 km
Antrieb: Motor
Route: Lesum, Weser bis Nordenham, Lesum

Am Sonntag hatten wir die zweite Ausfahrt mit unserem Boot nach der langen, langen Hallensaison gemacht, die gleichzeitig auch schon wieder die letzte Fahrt für die Saison 2023 war. Die Zeit hat einfach noch nicht mehr hergegeben, aber die Tage an Bord am Anleger der Werft waren schon ganz gut, um wieder "reinzukommen". Bis zum nächsten Jahr wollen wir das Problem mit den undichten Fenstern und noch einige weitere Kleinigkeiten erledigt haben und dann kann man vielleicht mal den einen oder anderen Törn mit Übernachtung in anderen Häfen durchführen. Es wird sich entwickeln …

Diesmal ging es bei uns in der Werft etwas später als geplant los. Eigentlich wollten wir an Bremerhaven vorbei ein Stück in Richtung "Nordsee", also genauer gesagt in den Bereich der Außenweser. Fühlt sich schon nach "draußen" an, ist es aber eigentlich noch nicht. Dazu kam es aber gar nicht mehr, da wir drei Stunden später losgefahren waren, als ursprünglich geplant. Man kann nicht alles haben und die Fahrt war auch so sehr erfüllend.

Wir haben Vegesack mit den Hallen der Lürssen-Werft hinter uns gelassen …


… und sind irgendwann am U-Boot-Bunker Valentin vorbeigekommen. Vom Wasser aus kann man die Dimensionen dieses Beton-Molochs nicht annähernd erahnen. Der Bunker ist am der Weser zugewandten Ende (im Bild) 97 Meter breit und 20 Meter hoch. Die Länge des Bunkers beträgt über 400 Meter. Sind aber alles keine Superlative, die einen positiv zum Staunen bringen …



Ich liebe es, den Heckwellen eines Schiffes nachzusehen. Im unten verlinkten Video ist diese Sequenz auch als Film zu sehen. Ich glaube, ich werde irgendwann mal im nächsten Jahr eine gute Kamera ans hintere Ende der Tringa binden und mal einen mehrstündigen Film daraus erstellen und als Meditations- und Entspannungsfilmchen bei YouTube hochladen. ;-)



Auf dem Weg nach Nordenham gab es viel Weser zu sehen:





Immer wieder erstaunlich finde ich, wie sich Geschwindigkeiten auf dem Wasser deutlich schneller anfühlen, als sie eigentlich sind. Beobachtet man die Wellen, selbst bei unserem gemütlichen Verdränger, fühlt es sich immer an, als würde man regelrecht durchs Wasser pflügen – dabei waren es nur ein paar Knoten Fahrt.



Das Atomkraftwerk Unterweser erzeugt inzwischen schon lange keinen Strom mehr, nachdem es nach dem Fukushima-Unglück Ende 2011 vollständig vom Netz genommen wurde. Damals war die Freude groß, "Atomkraft? Nein, Danke!" und so – heute sehe ich das etwas anders. Mit AKWs ließe sich klimaneutrale Energie gewinnen. Zugegebenermaßen sind die Abfälle aus heutiger Sicht extrem problematisch, aber eigentlich sind sie im Vergleich zu anderen Abfällen relativ wenig. Eingelagert könnte man jedoch Zeit gewinnen und wer weiß schon, ob sich das Material nicht doch irgendwann noch weiterverwenden lässt. Wenn es strahlt, hat es Energie.



Unterwegs haben wir viele Seezeichen / Schifffahrtszeichen entdeckt, unter anderem auch die gelb-schwarzen Markierungen für Gefahrenstellen. Diese Tonnen sind zurecht ein wichtiger Teil im Sportbootführerschein. Die Markierungen für das Fahrwasser kann man gerne mal ignorieren, die sind vor allem für die großen Pötte mit viel Tiefgang interessant – aber eine Gefahrenstelle ist eine Gefahrenstelle und die kann durchaus auch für Sportboote zum Problem werden.


Diese Tonne heißt "Gefahrenstelle West" und signalisiert, dass es eine Gefahrenstelle gibt, die man westlich umfahren soll. Gefahrenstellentonnen sind mit zwei Kegeln als Toppzeichen ausgestattet, die unterschiedlich ausgerichtet sind.

Dazu gibt es eine schöne Eselsbrücke. Zeige die beiden Spitzen wie Pfeile nach unten, soll man südlich am Hindernis vorbei. Norden ist auf unseren Karten oben und so ergibt sich, dass, wenn beide Spitzen nach oben zeigen, man das Hindernis nördlich passieren soll. Treffen sich die Kegel in der Mitte mit der breiten Seite bilden sie ein auf der Spitze stehendes Quadrat, das man als O(sten) interpretieren kann und wenn sie sich mit den Spitzen treffen, hat man die Abstraktion des Buchstaben W, was für Westen steht. Damit lässt sich das eigentlich sehr einfach merken:



In Nordenham fiel uns ein recht ungewöhnliches Schiff auf: Eine große Achterbahn stand da mitten auf dem Deck, zumindest wirkte es im ersten Moment so. ;-) In Wirklichkeit war es der knapp 100 Meter lange Kabelverleger Atalanti und was da wie Achterbahnschienen aussieht, sind die Vorrichtungen zum beschädigungsfreien Bewegen der Seekabel. Aber eine Achterbahn wäre natürlich auch witzig gewesen. ;-)
Im Hintergrund sieht man den alten Wasserturm in Nordenham.



Während der langen Fahrt wurde unser Backbord-Tank immer voller. Am Anfang war ich recht irritiert, aber mittlerweile bin ich dahintergekommen, warum das so ist. Ich hatte mich nach der Tankreinigung damit begnügt, nur einen der beiden Tanks mit Diesel zu füllen. Ich hatte mich dabei auf den rechten Tank beschränkt, einfach nur so und ohne besonderen Grund. Nun ist es jedoch so, dass die Rücklaufleitung von der Dieselpumpe am Motor in den Tank auf der linken Seite des Bootes führt. Da sind wir nun also inzwischen am oberen Ende des Reserve-Bereichs angekommen.
Falls wir in der nächsten Saison auch wieder nur mit einem Tank arbeiten, sollten wir also aus praktischen Gründen den auf der Backbord-Seite verwenden. Dort ist auch der Ansaugstutzen für die Dieselheizung befestigt, so dass das in jeder Hinsicht der wichtigere der beiden Tanks ist.



Ein paar Probleme haben sich gestern auch ergeben:

An den Holzelementen der Schanz löst sich teilweise die Farbe ab. Erstaunlich, da wir die doch gerade erst gestrichen haben. :-P Okay, nach 12 Jahren darf die Farbe vielleicht mal etwas marode werden. Ärgerlicher ist, dass das Holz gesplittert ist, da müssen wir unbedingt ran, sonst frisst sich auch da der Gammel rein. In dem Punkt sind wir gebranntes Kind, denn Gammel im Holz war ja nun der wesentliche Grund für die vielen Jahre auf dem Trockenen.



Auch mit den Zierleisten habe ich noch ein paar weitere komische Stellen entdeckt. Es sieht so aus, als wenn die Leisten sich in der Sonne ausgedehnt hätten und abgerissen wären. Das ist zwar im Moment ärgerlich, aber nicht dramatisch. Die entstandenen Fugen und Hohlräume werden wir mit Dichtmasse ausfüllen. Es ist ja bekannt, dass es Schiffe aus Stahl, Kunststoff, GfK und eben auch Sikaflex gibt.



Zu guter Letzt gibt es auch diesmal wieder ein Video mit einer Zusammenstellung der schönsten Bewegtbilder. Musikalisch unterlegt mit toller Musik von filmmusik.io. Die genauen Bezeichnungen der drei Titel finden sich am Ende des Videos:



Ausfahrt 13. August 2023

Logbucheintrag vom 13. August 2023:
Fahrtstrecke: 35 km
Antrieb: Motor
Route: Lesum, Weser FR Bremen, Lesum

Heute war es endlich so weit! Die erste Ausfahrt mit der Tringa of Turku, nachdem wir im Herbst 2011, also vor knapp 12 Jahren (!) dieses Boot zuletzt bewegt hatten. Eine große Fahrt wollten wir gar nicht machen. Ablegen, auf die Weser, ein Stück stromaufwärts in Richtung Bremer Innenstadt und wieder zurück.

Das würde schon spannend genug werden, dachten wir uns. Ablegen ist kein Problem, aber würden wir uns wieder auf dem Wasser und bei den Begegnungen mit anderen Verkehrsteilnehmern zurechtfinden? Wird es technische Probleme geben, mit denen wir nicht gerechnet haben? Und wortwörtlich zu guter Letzt: Wird das Anlegen in der Strömung klappen, ohne dass wir uns blamieren oder irgendetwas demolieren? Ja. Nein. Ja. :-) Es hat alles ganz prima geklappt, auch das Anlegemanöver, wenngleich das mit mehr Routine noch etwas eleganter aussehen wird.

Abfahrt war gegen 15 Uhr bei uns am Anleger der Werft. Etwas nervös sind wir gemütlich hinter einem anderen Boot hergefahren, bis wir schließlich zur Lesummündung kamen und nach links in die Weser einbogen.

Hier haben wir Lemwerder und Vegesack hinter uns …



… und haben die Mündung der Ochtum voraus. Rechts im Bilder hinter dem Deich befindet sich das Gelände des ehemaligen Flughafens Lemwerder, davor, direkt am Wasser, liegt der hervorragend ausgebaute Weserradweg, auf dem ich selber schon so oft geradelt bin.



Direkt nach der Ochtum folgt auf der rechte Weserseite das Stahlwerk von ArcelorMittal Bremen. Seit über 20 Jahren heißt das Werk zwar schon nicht mehr Klöckner, aber es gibt wohl keinen Bremer, der mit dem Namen nichts anfangen kann.
Hier lag gerade die IC PHOENIX und hat vermutlich Eisenerz ausgeladen:



Genau vor uns kam aus dem Neustädter Hafen das Fahrgastschiff Hanseat gefahren und hat in einem engen Schlenker vor uns FAHRT
Fahrt aufgenommen. Stromabwärts fuhr gerade ein kleines Schlauchboot mit Außenborder, das der Hanseat noch etwas näher als wir kam. Ich gebe zu, wir haben es schon im Geiste krachen gesehen …



Hier in der heutigen Überseestadt standen früher Lagerschuppen und Industrieanlagen. In den letzten zehn Jahren ist dort eine Vielzahl an moderner Wohnbebauung entstanden, unter anderem hier direkt am Wasser an der Überseepromenade.



Blick auf die Seeseite der Waterfront:



Über den Hallen der Schiffs- und Yachtwerft Abeking & Rasmussen stand eine beeindruckende Wolkenformation, als wir uns Lemwerder näherten. Von hier aus waren es nur noch wenige Augenblicke, bis wir wieder in die Lesum abbiegen mussten:



Knapp drei Stunden waren wir unterwegs gewesen. Eine schöne erste Tour. Spannend, aufregend, zugegebenermaßen auch anstrengend – aber gleichermaßen schön und entspannend. Die letzten Meter auf der Lesum, durch eines der geöffneten Tore des Lesumsperrwerks, dann noch ein Stückchen und wir sind wieder zu Hause.



Da wir Ebbe hatten und das Wasser in normaler Fließrichtung aus der Lesum lief, ergab es sich, dass wir mit dem Bug stromaufwärts anlegen mussten. So liegt die Tringa jetzt andersherum am Anleger, aber das ist ja irgendwie auch völlig egal.

Es war ein schöner Tag und mindestens eine größere Fahrt wollen wir in dieser Saison noch unternehmen, das ist beschlossene Sache!

Ein fast unbedeutendes technisches Problem hatte sich während der Fahrt doch noch offenbart: Der Stundenzähler des Motors funktioniert nicht mehr. Ich vermute, dass ich da beim Einbau der neuen Lichtmaschine zwischen den vielen alten Kabel des externen Reglers das zum Stundenzähler mit gekappt habe. Kümmere ich mich im Winterlager drum, das ist nicht so akut zu lösen.



Zum Abschluss gibt es noch ein paar bewegte Bilder:



Unwetter und Abschleppdienst

Nach Sonnenschein kommt auch mal Regen und manchmal kommt der Regen mit Gewittern und Sturmböen daher. So überraschte uns, als wir eine kleine Probefahrt in Richtung Flussaufwärts gemacht hatten, ein Unwetter. Es war nur kurz, reichte aber sogar am folgenden Tag für etliche Erwähnungen in den Medien. Blitzeinschläge, umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer, vollgelaufene Keller…
Auf dem Wasser haben wir das, von quasi null Sicht mal abgesehen, kaum mitbekommen.

Aber da war noch etwas: Ein knapp 30 Meter langes und 60 Tonnen schweres Segelschiff hatte an der Mole zwischen Weser und Lesum festgemacht. "Die sind aber mutig, da darf man gar nicht anlegen und außerdem ist es dort wegen der aufgeschütteten Böschung auch nicht sonderlich tief!", dachten wir noch – und sahen plötzlich, wie die Besatzung des Seglers am winken war. Sie hingen dort mit einem Motorschaden fest und waren gänzlich manövrierunfähig.
Trotz der widrigen Witterungsverhältnisse und des völlig ungleichen Gewichtsverhältnisses (10 Tonnen gegen 60 Tonnen) versuchten wir weit über eine Stunde lang, dem Skipper und seiner Mannschaft zu helfen und das Schiff in den nahegelegenen Hafen Vegesack zu schleppen. Aber wir hatten keine Chance, gegen die Strömung der Weser zu arbeiten.
Irgendwann kam die Wasserschutzpolizei vorbei (wer auch immer die gerufen hat) und hat dem manövrierunfähigen Zweimaster geholfen und wir konnten uns ohne schlechtes Gewissen verabschieden.

Die angebotene Einladung auf einen Kaffee werden wir bei Gelegenheit noch annehmen. :-)



Segeln vorm Atomkraftwerk

Einen der letzten Augusttage nutzten wir für eine "Trainingsrunde" mit der Tringa auf der Weser. Der Wind war prächtig und wäre Tringa kein Langkieler hätte sie vermutlich noch wesentlich mehr gekrängt. So macht es Spaß, auf dem Wasser zu sein …







Hier sieht man, wie voll die Weser war. Wind und Flut haben so viel Wasser in den Fluss gedrückt, dass selbst von der Spundwand zwischen Weser und Lesum an deren Mündung fast nichts mehr zu sehen war.



Entsprechend drückte die Strömung auch die Lesum. Das ging so weit, dass wir sogar in der Schleuse eine kleine Strömung hatten, mit der wir nicht rechneten. Während des Schleusens wurden wir immer weiter nach vorne gedrückt, so dass wir schließlich mit dem Bug gegen das Schleusentor prallten. Dabei ging ein Teil des aus Holz konstruierten Schanzkleides zu Bruch. Das war natürlich sehr ärgerlich.
Beim Versuch, zurückzusetzen, wurde es immer schlimmer und schließlich drehten wir die Tringa innerhalb der Schleuse zur Belustigung des Publikums an den Schranken um 180 Grad und fuhren zunächst auf die Seeseite der Schleuse zurück, um schließlich in einem zweiten Anlauf erfolgreich in die Lesum zu kommen.



Ausfahrt Vatertag

Am Vatertag wollten wir die erste Ausfahrt des Jahres machen. Stolz auf die neue Technik kamen wir morgens um halb fünf in der Werft an und wollten natürlich zuerst die Maschine anwerfen. Zündschlüssel herumdrehen… "Klick!" Wie, bitte? "Klick!" Das kann doch nicht wahr sein?!? Doch. "Klick!" Die Starterbatterie war leer.

Prinzipell waren alle Batterien leer, also auch die Verbraucherbatterien. Bei denen hatten wir aber durch exzessiven Stromverbrauch ohne Landstromanschluss aber auch mutwillig provoziert, dass sie leer werden. Aber die Starterbatterie hätte dennoch gefüllt bleiben müssen, schließlich besteht doch keine Verbindung zwischen den beiden Kreisen. Offenbar aber schon. Das werden wir später herausfinden müssen. Zunächst klemmten wir den Landstrom ran und konnten zwanzig Minuten später losfahren.

Durch den dichtesten Nebel, den ich je erlebt habe:



Sowohl die Lesum als auch große Teile der Weser waren mit dichtesten Nebelbänken überzogen. Mittels GPS und Google Earth navigierten wir uns vorsichtig und im Schneckentempo am rechten Weserufer entlang.
Weniger spaßig war, dass uns plötzlich ein Motorboot entgegenkam, das auf der falschen Seite fuhr. Der Schreck war groß und ich riss den Schalthebel reflexartig volle Kraft in den Rückwärtsgang. Kollision verhindert, alle wach.



Langsam tasteten wir uns weiter, bis schließlich der Nebel schlagartig vorbei war:



Schlepper in Bremerhaven:



Das Containerterminal: Eigentlich langweilig, aber liefert doch immer wieder interessante Fotomotive:



Die Eleonora Maersk, eines der größten Containerschiffe überhaupt, wurde vor unserer Nase von zwei Schleppern um 180 Grad gedreht. Ein imposantes Schauspiel, wenn man mit nur maximal 200m Abstand an dem Riesen vorbeifährt. (Video in einem eigenen Beitrag!)



Wenn der Atomausstieg beschlossene Sache ist, könnte man das AKW Unterweser ja zu einer Großmoschee umfunktionieren. Die bauliche Ähnlichkeit ist doch schon gegeben. Reaktor raus, ein bisschen goldenen Kitsch an die Fassade und fertig ist das Teil. :-)



Gefahrenstelle Ost

Noch ein Video von der heutigen Ausfahrt. Man staunt, mit was für einer Kraft und mit welch einer Strömung die Flut das Wasser in die Weser drückt.

An dieser Gefahrenstellentonne (östlich umfahren) ist das gut zu erkennen.




Die Chiquita Scandinavia

Begegnung mit der "Chiquita Scandinavia", die entweder Bananen zur weltweit größten Bananenreiferei in Bremerhaven bringt oder auch mit einer anderen Fracht beladen ist.

Das ließ sich von außen natürlich nicht erkennen. :-)



Holzhafen

17 Seemeilen

Mit zwei Freunden eine kleine Tour in Richtung Bremer Hafen gemacht. Vorbei an Hasenbüren, Klöckner Acelor Mittal, der Schluese Oslebshausen, Lankenauer Höft, Spacepark Waterfront – und schließlich einmal das knapp 2km lange Hafenbecken vom Holzhafen entlang und wieder zurück.

Viel zu sehen gab es nicht: Der Regen hat für beinahe durchgängig schlechte Sicht gesorgt. Ist auf dem kaum befahrenen Fluss zum Glück nicht weiter nennenswert.

Autopilot kalibrieren zwischen Brake und Nordenham

45 Seemeilen

Heute ging es ein Stück die Weser abwärts und wieder zurück. Zwei Aufgaben hatten wir uns vorgenommen: Zum einen sollte der neue Autopilot kalibriert und getestet werden, zum anderen wollten wir endlich die Fotos von der Tringa mit gesetzten Segeln machen.

Beides erfolgreich erledigt. :-)

(Und wie macht man solche Fotos? Man steckt seinen besten Freund mit der guten Kamera auf ein wackeliges Schlauchboot und lässt ihn dabei seine Runden drehen.)



Nachtrag zur heutigen Ausfahrt

Während der heutigen Ausfahrt auf der Weser hatte meine Mama mit ihrer Kamera auch einige Schnappschüsse festgehalten. Auf den meisten waren wir selber zu sehen und die gehören nicht hier rein. Aber ein paar Bilder von diesem sonnigen Tag auf der Weser gibt es dennoch.





Schön ist, dass die Schlauchboot-Aktion auch von ihr festgehalten wurde. Sonst gäbe es ja nur die vom Schlauchboot aus aufgenommenen Bilder. :-)





Sail 2010

70 Seemeilen

Mit mehreren Freunden ging es in Richtung Bremerhaven. Dort war gerade die Sail, die ich persönlich für eine zu große Kommerzveranstaltung halte. Hunderttausende Menschen an den Hafenbecken. Fahrgeschäfte, Fressbuden und fliegende Händler. Da halte ich lieber nicht an und gucke mir die Schiffe nur im Vorbeifahren vom Wasser aus an...

Abfahrt in der Lesum:






Die "Chiquita Nederland". Immer wieder beeindruckend, solche riesigen Schiffe unmittelbar neben sich zu haben.





Nachbau der klassischen Hanse-Kogge, die vor knapp 40 Jahren hier in der Weser gefunden wurde.



Das Wetter war trübe, nass und windig. "Starkregen und Sturmwarnung", bekam ich plötzlich eine SMS von zu Hause. Jawohl, wir waren mittendrin. :-)



(Vielen Dank an Marco für die Bilder!)

Wesermündung

80 Seemeilen

Am Vormittag sind wir in Richtung Wesermündung gefahren, denn wir wollten mal in aller Ruhe und ohne die Strömung der Weser die Segel setzen und probieren, wie sich das Schiff verhält, wenn alle drei Tücher im Wind flattern. Vorhergesagt war für die Deutsche Bucht ein Wind von ca. 5, strichweise bis 6. Im südlichen Teil etwas weniger – also eigentlich ideales Segelwetter.

Gefühlt hatten wir kaum Wind, die Segel blähten sich zwar auf, aber viel Kraft zerrte nicht an ihnen. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 3,5 Knoten fuhren wir zurück in Richtung Bremerhaven.
Vielleicht hätte man mit der richtigen Segeltrimmung noch mehr erreichen können, aber für den ersten Versuch war's schon relativ befriedigend.

Zurück kamen wir erst in der Dunkelheit. Es war diesig und hat geregnet und kurz vor Vegesack hatten wir plötzlich ein paar Positionslichter hinter uns: Die Balticborg hatte uns eingeholt. Normalerweise habe ich keine Panik bei solchen Begegnungen, aber aufgrund der Umstände war's schon sehr aufregend.

Zurück im Heimathafen folgte eine technische Überraschung: Der Anlasser des Motors lief und lief und lief und das offenbar schon seit längerer Zeit. Der Anlasser glühte förmlich, Ölreste verdampften sogar schon. Offenbar hat er keinen Schaden genommen, aber was war die Ursache dafür? Ob das Zündschloss defekt ist? Hoffe ich derzeit, denn das wäre die am einfachsten zu lösende Ursache.

Auf der Außenweser pflügten wir durch die Gischt:



Elsfleth

25 Seemeilen

Am Sonntag Nachmittag haben wir mit dem neuen Schiff und ohne den Vorbesitzer die erste kleinere Tour auf der Weser unternommen. "Kleiner" ist immer relativ: Es ging nach Elsfleth runter und von dort wollten wir mal die Hunte herauffahren – kamen aber aufgrund der beiden Masten nur bis zur Eisenbahnbrücke, drehten um und fuhren noch ein Stück die Weser herunter und schließlich wieder zurück nach Lesumbrok.

In einem Punkt hat sich die Fahrt gelohnt: Wir haben die ganze Zeit geputzt und poliert. Man kann wieder ungehindert durch die Scheiben gucken und die Teakholzteile glänzen wieder. Sehr schön.

Lesumbrok

110 Seemeilen

Mit 110 Meilen die definitv längste Etappe verlief von Norderney zurück an die Lesum. Ursprünglich wollten wir in Bremerhaven einen Zwischenstopp einlegen, aber nachdem wir schon am Nachmittag das Containerterminal passierten, legten wir noch die vier Stunden bis an die Lesum drauf und waren am frühen Abend zu Hause.

Unterwegs ein erstaunter Blick auf die Karte und später auf die Tonne: Irgendwie kam mir der Name "Accumer Ee" so sehr bekannt vor. Später fiel mir ein, woher: Die Tonne taucht in einer der Prüfungsfragen zum Sportbootführerschein See auf.



Jeder Fischkutter wird von Möwen begleitet. Als wir etwa hinter Wangerooge waren, fielen uns zwei Schmetterlinge auf, die lange Zeit das Boot verfolgten und die Mitfahrgelegenheit nicht ausließen. Hat man ja vermutlich auch nicht so häufig:



Hallo, Tringa. Willkommen in der Lesum!


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