Nur knapp vier Monate hat unsere erste Saison im Wasser gedauert. Für heute war bei uns in der Werft das Ausslippen eingeplant und da der Höchstwasserstand gegen 10 Uhr war und wir noch einige Dinge aufräumen und vorbereiten wollten, waren wir entsprechend früh am Boot. Der Morgentau und der Sonnenaufgang bescherten uns noch ein paar schöne Impressionen unserer alten Dame:





Den Frischwassertank haben wir noch ausgeleert und mit dem Wasser unter anderem die Leitungen unserer Bordtoilette gespült. Nachdem wir den Kühlschrank ausgeräumt und die Lebensmittelvorräte und das Bettzeug ins Auto gebracht hatten, ging es auch schon los. Alles klar, ich hatte mir gerade einen Tee gemacht – den trank ich dann eine gute Stunde später kalt.

Leinen los, kurz die Lesum rauf, drehen und dann ab an die Slipanlage. Dort machten wir die Tringa mit zwei Leinen fest, Motor aus und von Bord gehen. Das war's für uns, die restlichen Arbeiten erledigten die Mitarbeiter der Werft. Der Roodberg-Slipwagen wurde ins Wasser gefahren, das Schiff angehoben und dann ging es eigentlich ganz schnell.



Nach einem kurzen Zwischenstopp zur Reinigung des Unterwasserschiffes mit dem Hochdruckreiniger ging es auch schon direkt in die Halle. Dort stehen wir diesmal nicht mehr ganz in der Ecke, sondern haben mit dem ehemals vor uns stehenden Boot die Plätze getauscht. Schön ist, dass die Tringa of Turku endlich mal gerade und nicht nach vorne abschüssig steht. In der Vergangenheit hatte man immer das Gefühl, dass man in Richtung Bug schwankte, wenn wir uns auf dem Boot bewegt haben.



Durch den neuen Platz können wir im nächstes Jahr zu den ersten gehören, die ins Wasser kommen. Bis dahin ist noch viel zu tun.

Zunächst muss das Boot natürlich winterfest, resp. "hallenfest" gemacht werden. Im Klartext heißt dies, dass Frostschutz in den Seewasser-Kühlwasserkreis des Motors gegeben werden muss und dass wir der Tringa natürlich wieder unsere Plane überstülpen müssen.

Danach können die eigentlichen Arbeiten beginnen. An erster Stelle stehen diese zwei Aufgaben: Der Geber für das Echolot muss neu eingebaut werden, und die Fenster müssen komplett abgedichtet werden.

Alle anderen Arbeiten sind optional, wir werden natürlich versuchen, so viel wie möglich davon zu schaffen:

· Bürstendichtungen an den Türen
· Anoden tauschen
· Betriebsstundenzähler Motor gangbar machen
· Wellendichtung erneuern
· Neuanstrich Unterwasserschiff
· Beschriftung Name / Nummer / Registerort
· Gasanlage prüfen lassen / Therme warten
· Schallschutz Motor
· Halterungen Dieseltanks erneuern
· Neue Luftheizung einbauen
· Scheibenwischer!
· Schütz Ankerwinde gangbar machen

Abgesehen davon gibt es natürlich noch viele, viele andere Arbeiten, die erledigt werden wollen. Aber eines nach dem anderen, so ein Boot ist immer noch ein Hobby.

Zu guter Letzt gibt es hier noch mal wieder ein Video von der Aktion in der Werft. Sieht ja fast wie am 31. Mai aus, nur rückwärts. ;-)


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