Zerschnittene Tankhalterung

Für die Tankreinigung im vergangenen Sommer mussten wir eine der hölzernen Halterungen von einem der Tanks entfernen. Kurzerhand hatte der Mitarbeiter der Reinigungsfirma das Stück Holz durchgeschnitten.

Momentan in der Halle ist das kein Problem und selbst wenn wir etwas in der Weser rauf und runter schippern, wird der Tank sich nicht von der Stelle bewegen. Bei Gelegenheit werden wir die Baustelle aber erledigen: Unten in dem herausgetrennten Holzstück einen Bereich ausklinken, damit der Verschluss der neuen Wartungsöffnung des Tanks dort Platz findet, und dann das neue und das alte Stück Holz rechts und links mit zwei Flachverbindern und ein paar Schrauben wieder zusammenfügen. Das sollte bis auf Weiteres ausreichen …



Anleitung Funkgerät Sailor RT2048

Nicht nur in unserer Nauticat befand / befindet sich das alte Sailor-Funkgerät. Ich habe dazu das Handbuch als pdf-Datei-Datei gefunden und denke, es kann nicht schaden, es hier mal zu hinterlegen …



Das gerade Loch

Die Holzkeil-Technik wollten wir eigentlich zukünftig nicht wieder einsetzen. Daher hatte ich einen neuen Geber für unseren Tiefenmesser besorgt, der bis zu einem Winkel von 20° eingesetzt werden kann.

Plan am Schiffsrumpf befestigen und alles ist gut.

Denkste!

Die Hülse passt zwar perfekt in das Loch, aber das alte Loch wurde einst senkrecht zur Wasseroberfläche gebohrt und lässt keinen Spielraum, den Geber schräg im Winkel des Rumpfes einzusetzen.



Also entweder verwenden wir wieder einen Keil, um den Hohlraum zwischen Geber und Rumpf auszufüllen, was wieder eine Schwachstelle darstellt und bestimmt nie ganz dicht wird (blöde Lösung 1) oder wir bohren das Loch nach, so dass die Hülse im Aufkimmwinkel des Rumpfes eingesetzt werden kann (blöde Lösung 2).

Das fühlt sich an wie die Auswahl zwischen Pest und Cholera. Improvisiert man wieder eine potentiell undichte Stelle oder entfernt man noch einiges an Material von der dicksten Stelle des Schiffsrumpfes? Ich tendiere dennoch zur zweiten Lösung, da sich dort einfach mit etwas Epoxidharz das zu große Loch garantiert dicht auffüllen ließe.



Ey, Anode, du Opfer!

Hinweis eines Werftmitarbeiters: "Eure Anoden solltet ihr mal austauschen."

Joah, vor allem diese hier sieht ziemlich verbraucht aus. Im Süßwasser, in dem wir uns derzeit tummeln, hat das zwar noch nicht die allergrößte Dringlichkeit, aber sollte man bei Gelegenheit mal in Angriff nehmen. Wenngleich ich beim Anblick der durch Rost schon ziemlich zerstörten Schrauben jetzt schon Bauchschmerzen bekommen.

Hey, wenn das Boot erst mal wieder im Wasser ist, sieht man das doch gar nicht mehr. Können wir das nicht einfach verdrängen?



Tickender Stundenzähler

Der neue Stundenzähler ist nicht nur nicht beleuchtet, was zwar etwas traurig aussieht aber nicht wirklich stört, er macht auch noch ziemlichen Lärm.

Ohne das Licht bleibt er bei Dunkelheit ein unbeleuchtetes Instrument in dem Panel überm Steuerstand. Kann ich mir jetzt damit schönreden, dass wir die Anzeige nicht ständig benötigen, aber für die Vollständigkeit wäre es natürlich nett gewesen:



Erstaunlicher finde ich, wie viel Krach das Ding macht. Der Stundenzähler tickt wie eine alte Uhr in Omas guter Stube. So in der stillen Werfthalle ist das schon recht laut. Wenn der Motor läuft, dürfte dieser ohnehin alles übertönen, selbst wenn wir die Dämmung noch verbessern …



Neuer Stundenzähler

Schon bei der ersten Ausfahrt mit der Tringa nach einem Dutzend Jahren in der Halle war mir aufgefallen, dass der Betriebsstundenzähler unseres Motors nicht mehr funktionierte. Ich habe es auch nicht hinbekommen, das Teil zum Laufen zu bekommen. Innen ist alles korrodiert und so entschied ich mich dafür, einen neuen zu kaufen.



Nach längerer Suche haben wir einen neuen Stundenzähler gefunden, der optisch halbwegs zu den anderen Instrumenten passte. Sowohl den silbernen Ring als auch eine analoge Anzeige mit Zeiger waren mir wichtig. Gänzlich schwarze Zähler mit LCD- oder LED-Anzeigen gibt es überall zu kaufen. Einziger Wermutstropfen: Der neue Zähler hat keine integrierte Beleuchtung. Ist andererseits aber auch nicht so dramatisch, da man den Wert dieses Instruments nicht jederzeit sofort ablesen muss.

Noch steht er bei 0 – mal gucken, was daraus wird … :-)



Echolotgeber D800 P17 / ziehbar

Um den "Holzrahmen" / Holzkeil nicht wieder im Außenbereich des Rumpfes anbauen und irgendwie mit Dichtmasse zuschmieren zu müssen, haben wir nun einen komplett neuen Echolot-Geber besorgt.

Dieser kann in einen Rumpf mit einem Aufkimmwinkel von bis zu 20° eingesetzt werden. Der Rumpf der Tringa hat im Bereich der vorhandenen Bohrung etwa 17°, das passt also perfekt und es wird keine Bastelei benötigt, um ihn irgendwie senkrecht auszurichten.
Der weitere große Vorteil des neuen Gebers ist, dass er in einer fest installierten Einbauhülse steckt und daher ziehbar ist. Wenn der Geber kaputtgehen sollte, kann man ihn einfach tauschen. Sobald es etwas wärmer wird kann also schon mal die Hülse in den Rumpf eingesetzt werden. Momentan macht es keinen Spaß, in dieser nasskalten Werfthalle auch nur einen Finger zu rühren.



Abgerissene Leiste am Vordeck

Auf dem Vordeck haben wir zwei Holzleisten, die beispielsweise als Halterung für eine Rettungsinsel oder den Sack mit dem Vorzelt dienen können.

Warum eine davon beim letzten Besuch in der Werft abgerissen auf dem Teakdeck liegt, erschließt sich uns nicht annähernd. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir das Teil bei der Fahrt ins Winterlager so hinterlassen haben. Vor allem nicht in diesem Zustand.

Bleiben nun viele Fragezeichen: Was ist da genau passiert? Waren wir nur vergesslich? War da jemand auf dem Schiff? Sehr, sehr seltsam …



Die Pleite zum Dezemberanfang

Wir waren heute kurz in der Werft, um das eigens besorgte Frostschutzmittel in den Seewasser-Kühlkreislauf unseres Motors einzufüllen. Das ist eigentlich ganz einfach: Man nimmt mehrere Liter fertige Mischung Frostschutzmittel, schließt das Seeventil, öffnet den Filterdeckel füllt das Mittel ein und startet den Motor. Am Auspuff steht jemand mit einem Eimer und fängt so lange auf, bis das vom Frostschutzmittel gefärbte Wasser austritt – fertig.

So viel zur Theorie.

In der Praxis scheiterte die Aktion vollständig daran, dass der Motor nicht nur nicht startete, sondern gar nicht erst drehte. Er ruckte einmal kraftvoll an und starb dann wieder ab. Weitere Startversuche endeten mit einem lauten mechanischen Klicken. Es wirkt so, als wenn der Anlasser irgendein Problem hätte. In meiner Hoffnung hat sich das Ritzel nur irgendwie verklemmt.

Denn zweitens ist vermutlich der Batterie-Umschalter gestorben. An Bord haben wir eine kleine Starterbatterie, die ausschließlich für den Motor vorhanden ist, und die große Verbraucherbatterie. In der Stellung zur großen Batterie macht der Umschalter gar nichts mehr, dafür lässt er sich jetzt nur noch mühsam drehen.

Ich habe mir das nun im Geiste so zurechtgelegt, dass der Jahrzehnte alte Umschalter durch einen dummen Zufall im Moment des Startens durchgebrannt ist und sich der Anlasser mit eingespurtem Ritzel durch die plötzliche Unterbrechung irgendwie verkeilt hat.

Es war heute nicht die Zeit dafür da, das genau herauszufinden – aber von allen Winterlager-Baustellen ist diese unerwartete nun auch gleich die wichtigste.

Tiefenmesser-Geber mit Holzrahmen

Klare Sache, der Geber vom Tiefenmesser muss einmal vernünftig neu eingebaut werden. Vorzugsweise so, dass eben kein Wasser mit ins Boot gelangen kann. Wenngleich die Mengen niemals lebensbedrohlich waren, ist jeder Punkt, an dem Wasser ins Schiff kommt, zu verhindern. Hinzu kam die Ungewissheit, ob der GfK-Rumpf nicht durch die ständige Feuchtigkeit schaden nehmen könnte.

Also weiter … Nachdem ich am inneren Ende des Gebers noch mehr der Dichtmasse entfernt hatte, hielt ich plötlizch einen keilförmig geschnittenen Holzring in den Händen.

"Lustig", dachte ich da noch. Das ist doch eine kreative Konstruktion, um den Geber ungeachtet der Rumpfform trotz senkrecht nach unten zeigender Ausrichtung vernünftig festschrauben zu können:



Nicht mehr ganz so lustig fand ich das Vorhandensein eines ebensolchen Ringes an der Außenseite. Dass da früher oder später irgendwo das Wasser durchsickern musste, war ja fast unvermeidlich:



Mit einer Rohrzange rüttelte ich den Geber langsam frei. Oben, unten, innen, außen, überall war Dichtmasse angebracht. Aber mit genug Kraft ließ sich das Teil lösen:



Da hängt er nun. Das grob gereinigte Loch im Rumpf sieht gut aus. Die Schnittflächen sehen so aus, als wenn sie wasserfest versiegelt wären, da hat also offenbar keine große Gefahr für den Glasfaserkunststoff bestanden.:



Aber wie geht es jetzt weiter? Die Keiltechnik würde ich ungerne wieder verwenden, hinzu kommt, dass ich den Geber ohnehin gerne, wie vom Hersteller vorgesehen, bündig am Rumpf liegen hätte, ohne dass er mehrere Zentimeter aus diesem herausragt. Nicht, dass ich mir da einen großen Geschwindigkeitsgewinn versprechen würde, aber das muss so ja nicht sein.

Es gibt wohl auch spezielle Geber, die bei größeren Aufkimmungen installiert werden können, von Raymarine habe ich einen bis 25° gefunden, sowas wäre natürlich perfekt. Dazu muss ich nun aber zunächst mal den Winkel an unserer Tringa messen und dann kann ich neu entscheiden. Dann ist die Frage, ob der Geber mit unserem alten ST40 kompatibel ist. Im schlimmsten Fall muss ein neues Echolot her, aber das werden wir alles erst Ende Oktober klären können …



Kreuzfahrten online buchen!

Kreuzfahrten einfach online buchen – auf triton-reisen.de.

An dieser Stelle mal etwas Werbung in eigener Sache: Kreuzfahrten mit allen Reedereien lassen sich bei uns bequem und sicher online buchen. Wir sind mit Leidenschaft und Spaß dabei und wenn wir nicht auf unserem eigenen Boot unterwegs sind, freuen wir uns über einen entspannten Urlaub auf einem der großen Kreuzfahrtschiffe. :-)

Die Website triton-reisen.de befindet sich zwar noch überwiegend im Aufbau, aber die wesentlichen Funktionen, nämlich die reine Online-Buchungsmaschine, sind bereits integriert und voll funktionsfähig. Auch auf der Seite wollen wir ein Blog installieren, aber das klappt bei Wordpress leider nicht so elegant wie hier mit Serendipity.

Hauptsächlich geht es uns natürlich um die Hochseekreuzfahrten, aber auch Flusskreuzfahrten können bei uns gebucht werden, zum Beispiel mit den Schiffen von arosa.
Selbst Landausflüge lassen bei bei uns bereits buchen, denn wir arbeiten mit einem Drittanbieter zusammen, dessen Buchungsmaschine wir ebenfalls bei uns eingebunden haben.

Ganz persönlich reisen wir am liebsten mit MSC Cruises, aber da muss jeder seinen eigenen Favoriten finden …

Für Kreuzfahrt-Anfänger ist eine Abreise aus Deutschland vielleicht mal zu empfehlen. So hat man keine lange Anreise und kann von Hamburg, Kiel, Bremerhaven oder Warnemünde aus starten und muss sich nicht auch noch um einen Flug (den man natürlich bei entsprechenden Angeboten gleich mit buchen kann) oder ein Hotel für eine Übernachtung kümmern.

Die ersten Arbeiten im Winterlager 23/24

Nun sind die ersten zwei Wochen in der Halle schon vergangen und wir haben auch schon mit den ersten Arbeiten angefangen.

Erste Amtshandlung: Unsere Leiter musste wieder zur Werft. Natürlich haben wir sie erneut mit einem Kabelschloss an der Reling unseres Bootes festgekettet – muss ja nicht sein, dass unsere teure Teleskopleiter einen neuen Besitzer findet.



Zweite Amtshandlung: Den neu gekauften LED-Scheinwerfer (200 W, das Lämpchen ist hell!) zusammenbauen und den Fußboden zum Motorraum öffnen.



Klar ist, dass als allererstes diese undichte Stelle am Echolot-Geber erledigt werden muss. Dass da nicht alles in Ordnung ist, sieht man auch schon an der Außenseite. Da blättert die Dichtmasse deutlich sichtbar ab und dass da irgendwo Wasser eindringt, ist irgendwie zu erwarten:



Der innere Teil des Gebers ist komplett mit Dichtmasse verschmiert. Teilweise durch uns, teilweise ist das aber auch schon alt gewesen:



So weit es die Zeit hergab, habe ich mal versucht, die Stelle möglichst weit von der alten Dichtmasse zu befreien. Danach ließ sich auch die große Überwurfmutter abdrehen. Momentan sieht es trotz dieser Technik so aus, als wenn der Geber in den Rumpf einlaminiert worden wäre – aber eigentlich macht man das nicht, zumindest heutzutage nicht mehr, und das wäre auch hinsichtlich der bevorstehenden Arbeiten ein Albtraum.

Bleibt die Hoffnung, dass ich da einfach nur auf eine Ansammlung von Farbe und Dichtmasse gucke und sich mit ganz viel Liebe und etwas Mühe der Geber doch noch unkompliziert lösen lässt. Das wäre schön.



Ausslippen / Saisonende 2023

Nur knapp vier Monate hat unsere erste Saison im Wasser gedauert. Für heute war bei uns in der Werft das Ausslippen eingeplant und da der Höchstwasserstand gegen 10 Uhr war und wir noch einige Dinge aufräumen und vorbereiten wollten, waren wir entsprechend früh am Boot. Der Morgentau und der Sonnenaufgang bescherten uns noch ein paar schöne Impressionen unserer alten Dame:





Den Frischwassertank haben wir noch ausgeleert und mit dem Wasser unter anderem die Leitungen unserer Bordtoilette gespült. Nachdem wir den Kühlschrank ausgeräumt und die Lebensmittelvorräte und das Bettzeug ins Auto gebracht hatten, ging es auch schon los. Alles klar, ich hatte mir gerade einen Tee gemacht – den trank ich dann eine gute Stunde später kalt.

Leinen los, kurz die Lesum rauf, drehen und dann ab an die Slipanlage. Dort machten wir die Tringa mit zwei Leinen fest, Motor aus und von Bord gehen. Das war's für uns, die restlichen Arbeiten erledigten die Mitarbeiter der Werft. Der Roodberg-Slipwagen wurde ins Wasser gefahren, das Schiff angehoben und dann ging es eigentlich ganz schnell.



Nach einem kurzen Zwischenstopp zur Reinigung des Unterwasserschiffes mit dem Hochdruckreiniger ging es auch schon direkt in die Halle. Dort stehen wir diesmal nicht mehr ganz in der Ecke, sondern haben mit dem ehemals vor uns stehenden Boot die Plätze getauscht. Schön ist, dass die Tringa of Turku endlich mal gerade und nicht nach vorne abschüssig steht. In der Vergangenheit hatte man immer das Gefühl, dass man in Richtung Bug schwankte, wenn wir uns auf dem Boot bewegt haben.



Durch den neuen Platz können wir im nächstes Jahr zu den ersten gehören, die ins Wasser kommen. Bis dahin ist noch viel zu tun.

Zunächst muss das Boot natürlich winterfest, resp. "hallenfest" gemacht werden. Im Klartext heißt dies, dass Frostschutz in den Seewasser-Kühlwasserkreis des Motors gegeben werden muss und dass wir der Tringa natürlich wieder unsere Plane überstülpen müssen.

Danach können die eigentlichen Arbeiten beginnen. An erster Stelle stehen diese zwei Aufgaben: Der Geber für das Echolot muss neu eingebaut werden, und die Fenster müssen komplett abgedichtet werden.

Alle anderen Arbeiten sind optional, wir werden natürlich versuchen, so viel wie möglich davon zu schaffen:

· Bürstendichtungen an den Türen
· Anoden tauschen
· Betriebsstundenzähler Motor gangbar machen
· Wellendichtung erneuern
· Neuanstrich Unterwasserschiff
· Beschriftung Name / Nummer / Registerort
· Gasanlage prüfen lassen / Therme warten
· Schallschutz Motor
· Halterungen Dieseltanks erneuern
· Neue Luftheizung einbauen
· Scheibenwischer!
· Schütz Ankerwinde gangbar machen

Abgesehen davon gibt es natürlich noch viele, viele andere Arbeiten, die erledigt werden wollen. Aber eines nach dem anderen, so ein Boot ist immer noch ein Hobby.

Zu guter Letzt gibt es hier noch mal wieder ein Video von der Aktion in der Werft. Sieht ja fast wie am 31. Mai aus, nur rückwärts. ;-)



Ausfahrt 10. September 2023

Logbucheintrag vom 13. August 2023:
Fahrtstrecke: 85 km
Antrieb: Motor
Route: Lesum, Weser bis Nordenham, Lesum

Am Sonntag hatten wir die zweite Ausfahrt mit unserem Boot nach der langen, langen Hallensaison gemacht, die gleichzeitig auch schon wieder die letzte Fahrt für die Saison 2023 war. Die Zeit hat einfach noch nicht mehr hergegeben, aber die Tage an Bord am Anleger der Werft waren schon ganz gut, um wieder "reinzukommen". Bis zum nächsten Jahr wollen wir das Problem mit den undichten Fenstern und noch einige weitere Kleinigkeiten erledigt haben und dann kann man vielleicht mal den einen oder anderen Törn mit Übernachtung in anderen Häfen durchführen. Es wird sich entwickeln …

Diesmal ging es bei uns in der Werft etwas später als geplant los. Eigentlich wollten wir an Bremerhaven vorbei ein Stück in Richtung "Nordsee", also genauer gesagt in den Bereich der Außenweser. Fühlt sich schon nach "draußen" an, ist es aber eigentlich noch nicht. Dazu kam es aber gar nicht mehr, da wir drei Stunden später losgefahren waren, als ursprünglich geplant. Man kann nicht alles haben und die Fahrt war auch so sehr erfüllend.

Wir haben Vegesack mit den Hallen der Lürssen-Werft hinter uns gelassen …


… und sind irgendwann am U-Boot-Bunker Valentin vorbeigekommen. Vom Wasser aus kann man die Dimensionen dieses Beton-Molochs nicht annähernd erahnen. Der Bunker ist am der Weser zugewandten Ende (im Bild) 97 Meter breit und 20 Meter hoch. Die Länge des Bunkers beträgt über 400 Meter. Sind aber alles keine Superlative, die einen positiv zum Staunen bringen …



Ich liebe es, den Heckwellen eines Schiffes nachzusehen. Im unten verlinkten Video ist diese Sequenz auch als Film zu sehen. Ich glaube, ich werde irgendwann mal im nächsten Jahr eine gute Kamera ans hintere Ende der Tringa binden und mal einen mehrstündigen Film daraus erstellen und als Meditations- und Entspannungsfilmchen bei YouTube hochladen. ;-)



Auf dem Weg nach Nordenham gab es viel Weser zu sehen:





Immer wieder erstaunlich finde ich, wie sich Geschwindigkeiten auf dem Wasser deutlich schneller anfühlen, als sie eigentlich sind. Beobachtet man die Wellen, selbst bei unserem gemütlichen Verdränger, fühlt es sich immer an, als würde man regelrecht durchs Wasser pflügen – dabei waren es nur ein paar Knoten Fahrt.



Das Atomkraftwerk Unterweser erzeugt inzwischen schon lange keinen Strom mehr, nachdem es nach dem Fukushima-Unglück Ende 2011 vollständig vom Netz genommen wurde. Damals war die Freude groß, "Atomkraft? Nein, Danke!" und so – heute sehe ich das etwas anders. Mit AKWs ließe sich klimaneutrale Energie gewinnen. Zugegebenermaßen sind die Abfälle aus heutiger Sicht extrem problematisch, aber eigentlich sind sie im Vergleich zu anderen Abfällen relativ wenig. Eingelagert könnte man jedoch Zeit gewinnen und wer weiß schon, ob sich das Material nicht doch irgendwann noch weiterverwenden lässt. Wenn es strahlt, hat es Energie.



Unterwegs haben wir viele Seezeichen / Schifffahrtszeichen entdeckt, unter anderem auch die gelb-schwarzen Markierungen für Gefahrenstellen. Diese Tonnen sind zurecht ein wichtiger Teil im Sportbootführerschein. Die Markierungen für das Fahrwasser kann man gerne mal ignorieren, die sind vor allem für die großen Pötte mit viel Tiefgang interessant – aber eine Gefahrenstelle ist eine Gefahrenstelle und die kann durchaus auch für Sportboote zum Problem werden.


Diese Tonne heißt "Gefahrenstelle West" und signalisiert, dass es eine Gefahrenstelle gibt, die man westlich umfahren soll. Gefahrenstellentonnen sind mit zwei Kegeln als Toppzeichen ausgestattet, die unterschiedlich ausgerichtet sind.

Dazu gibt es eine schöne Eselsbrücke. Zeige die beiden Spitzen wie Pfeile nach unten, soll man südlich am Hindernis vorbei. Norden ist auf unseren Karten oben und so ergibt sich, dass, wenn beide Spitzen nach oben zeigen, man das Hindernis nördlich passieren soll. Treffen sich die Kegel in der Mitte mit der breiten Seite bilden sie ein auf der Spitze stehendes Quadrat, das man als O(sten) interpretieren kann und wenn sie sich mit den Spitzen treffen, hat man die Abstraktion des Buchstaben W, was für Westen steht. Damit lässt sich das eigentlich sehr einfach merken:



In Nordenham fiel uns ein recht ungewöhnliches Schiff auf: Eine große Achterbahn stand da mitten auf dem Deck, zumindest wirkte es im ersten Moment so. ;-) In Wirklichkeit war es der knapp 100 Meter lange Kabelverleger Atalanti und was da wie Achterbahnschienen aussieht, sind die Vorrichtungen zum beschädigungsfreien Bewegen der Seekabel. Aber eine Achterbahn wäre natürlich auch witzig gewesen. ;-)
Im Hintergrund sieht man den alten Wasserturm in Nordenham.



Während der langen Fahrt wurde unser Backbord-Tank immer voller. Am Anfang war ich recht irritiert, aber mittlerweile bin ich dahintergekommen, warum das so ist. Ich hatte mich nach der Tankreinigung damit begnügt, nur einen der beiden Tanks mit Diesel zu füllen. Ich hatte mich dabei auf den rechten Tank beschränkt, einfach nur so und ohne besonderen Grund. Nun ist es jedoch so, dass die Rücklaufleitung von der Dieselpumpe am Motor in den Tank auf der linken Seite des Bootes führt. Da sind wir nun also inzwischen am oberen Ende des Reserve-Bereichs angekommen.
Falls wir in der nächsten Saison auch wieder nur mit einem Tank arbeiten, sollten wir also aus praktischen Gründen den auf der Backbord-Seite verwenden. Dort ist auch der Ansaugstutzen für die Dieselheizung befestigt, so dass das in jeder Hinsicht der wichtigere der beiden Tanks ist.



Ein paar Probleme haben sich gestern auch ergeben:

An den Holzelementen der Schanz löst sich teilweise die Farbe ab. Erstaunlich, da wir die doch gerade erst gestrichen haben. :-P Okay, nach 12 Jahren darf die Farbe vielleicht mal etwas marode werden. Ärgerlicher ist, dass das Holz gesplittert ist, da müssen wir unbedingt ran, sonst frisst sich auch da der Gammel rein. In dem Punkt sind wir gebranntes Kind, denn Gammel im Holz war ja nun der wesentliche Grund für die vielen Jahre auf dem Trockenen.



Auch mit den Zierleisten habe ich noch ein paar weitere komische Stellen entdeckt. Es sieht so aus, als wenn die Leisten sich in der Sonne ausgedehnt hätten und abgerissen wären. Das ist zwar im Moment ärgerlich, aber nicht dramatisch. Die entstandenen Fugen und Hohlräume werden wir mit Dichtmasse ausfüllen. Es ist ja bekannt, dass es Schiffe aus Stahl, Kunststoff, GfK und eben auch Sikaflex gibt.



Zu guter Letzt gibt es auch diesmal wieder ein Video mit einer Zusammenstellung der schönsten Bewegtbilder. Musikalisch unterlegt mit toller Musik von filmmusik.io. Die genauen Bezeichnungen der drei Titel finden sich am Ende des Videos:



Geplantes Saisonende

Nun steht auch schon der Termin für das Ende der Saison 2023 bevor: Am 25. September kommt die Tringa schon wieder aus dem Wasser, das haben wir soeben mit der Werft geklärt.

Wir werden bis dahin zumindest noch ein zweites Mal gefahren sein, zumindest ist das der Plan. Gerne ja auch eine längere Tour bis nach Bremerhaven und noch ein Stück weiter.

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