Zerschnittene Tankhalterung

Für die Tankreinigung im vergangenen Sommer mussten wir eine der hölzernen Halterungen von einem der Tanks entfernen. Kurzerhand hatte der Mitarbeiter der Reinigungsfirma das Stück Holz durchgeschnitten.

Momentan in der Halle ist das kein Problem und selbst wenn wir etwas in der Weser rauf und runter schippern, wird der Tank sich nicht von der Stelle bewegen. Bei Gelegenheit werden wir die Baustelle aber erledigen: Unten in dem herausgetrennten Holzstück einen Bereich ausklinken, damit der Verschluss der neuen Wartungsöffnung des Tanks dort Platz findet, und dann das neue und das alte Stück Holz rechts und links mit zwei Flachverbindern und ein paar Schrauben wieder zusammenfügen. Das sollte bis auf Weiteres ausreichen …



Das gerade Loch

Die Holzkeil-Technik wollten wir eigentlich zukünftig nicht wieder einsetzen. Daher hatte ich einen neuen Geber für unseren Tiefenmesser besorgt, der bis zu einem Winkel von 20° eingesetzt werden kann.

Plan am Schiffsrumpf befestigen und alles ist gut.

Denkste!

Die Hülse passt zwar perfekt in das Loch, aber das alte Loch wurde einst senkrecht zur Wasseroberfläche gebohrt und lässt keinen Spielraum, den Geber schräg im Winkel des Rumpfes einzusetzen.



Also entweder verwenden wir wieder einen Keil, um den Hohlraum zwischen Geber und Rumpf auszufüllen, was wieder eine Schwachstelle darstellt und bestimmt nie ganz dicht wird (blöde Lösung 1) oder wir bohren das Loch nach, so dass die Hülse im Aufkimmwinkel des Rumpfes eingesetzt werden kann (blöde Lösung 2).

Das fühlt sich an wie die Auswahl zwischen Pest und Cholera. Improvisiert man wieder eine potentiell undichte Stelle oder entfernt man noch einiges an Material von der dicksten Stelle des Schiffsrumpfes? Ich tendiere dennoch zur zweiten Lösung, da sich dort einfach mit etwas Epoxidharz das zu große Loch garantiert dicht auffüllen ließe.



Ey, Anode, du Opfer!

Hinweis eines Werftmitarbeiters: "Eure Anoden solltet ihr mal austauschen."

Joah, vor allem diese hier sieht ziemlich verbraucht aus. Im Süßwasser, in dem wir uns derzeit tummeln, hat das zwar noch nicht die allergrößte Dringlichkeit, aber sollte man bei Gelegenheit mal in Angriff nehmen. Wenngleich ich beim Anblick der durch Rost schon ziemlich zerstörten Schrauben jetzt schon Bauchschmerzen bekommen.

Hey, wenn das Boot erst mal wieder im Wasser ist, sieht man das doch gar nicht mehr. Können wir das nicht einfach verdrängen?



Die Pleite zum Dezemberanfang

Wir waren heute kurz in der Werft, um das eigens besorgte Frostschutzmittel in den Seewasser-Kühlkreislauf unseres Motors einzufüllen. Das ist eigentlich ganz einfach: Man nimmt mehrere Liter fertige Mischung Frostschutzmittel, schließt das Seeventil, öffnet den Filterdeckel füllt das Mittel ein und startet den Motor. Am Auspuff steht jemand mit einem Eimer und fängt so lange auf, bis das vom Frostschutzmittel gefärbte Wasser austritt – fertig.

So viel zur Theorie.

In der Praxis scheiterte die Aktion vollständig daran, dass der Motor nicht nur nicht startete, sondern gar nicht erst drehte. Er ruckte einmal kraftvoll an und starb dann wieder ab. Weitere Startversuche endeten mit einem lauten mechanischen Klicken. Es wirkt so, als wenn der Anlasser irgendein Problem hätte. In meiner Hoffnung hat sich das Ritzel nur irgendwie verklemmt.

Denn zweitens ist vermutlich der Batterie-Umschalter gestorben. An Bord haben wir eine kleine Starterbatterie, die ausschließlich für den Motor vorhanden ist, und die große Verbraucherbatterie. In der Stellung zur großen Batterie macht der Umschalter gar nichts mehr, dafür lässt er sich jetzt nur noch mühsam drehen.

Ich habe mir das nun im Geiste so zurechtgelegt, dass der Jahrzehnte alte Umschalter durch einen dummen Zufall im Moment des Startens durchgebrannt ist und sich der Anlasser mit eingespurtem Ritzel durch die plötzliche Unterbrechung irgendwie verkeilt hat.

Es war heute nicht die Zeit dafür da, das genau herauszufinden – aber von allen Winterlager-Baustellen ist diese unerwartete nun auch gleich die wichtigste.

Tiefenmesser-Geber mit Holzrahmen

Klare Sache, der Geber vom Tiefenmesser muss einmal vernünftig neu eingebaut werden. Vorzugsweise so, dass eben kein Wasser mit ins Boot gelangen kann. Wenngleich die Mengen niemals lebensbedrohlich waren, ist jeder Punkt, an dem Wasser ins Schiff kommt, zu verhindern. Hinzu kam die Ungewissheit, ob der GfK-Rumpf nicht durch die ständige Feuchtigkeit schaden nehmen könnte.

Also weiter … Nachdem ich am inneren Ende des Gebers noch mehr der Dichtmasse entfernt hatte, hielt ich plötlizch einen keilförmig geschnittenen Holzring in den Händen.

"Lustig", dachte ich da noch. Das ist doch eine kreative Konstruktion, um den Geber ungeachtet der Rumpfform trotz senkrecht nach unten zeigender Ausrichtung vernünftig festschrauben zu können:



Nicht mehr ganz so lustig fand ich das Vorhandensein eines ebensolchen Ringes an der Außenseite. Dass da früher oder später irgendwo das Wasser durchsickern musste, war ja fast unvermeidlich:



Mit einer Rohrzange rüttelte ich den Geber langsam frei. Oben, unten, innen, außen, überall war Dichtmasse angebracht. Aber mit genug Kraft ließ sich das Teil lösen:



Da hängt er nun. Das grob gereinigte Loch im Rumpf sieht gut aus. Die Schnittflächen sehen so aus, als wenn sie wasserfest versiegelt wären, da hat also offenbar keine große Gefahr für den Glasfaserkunststoff bestanden.:



Aber wie geht es jetzt weiter? Die Keiltechnik würde ich ungerne wieder verwenden, hinzu kommt, dass ich den Geber ohnehin gerne, wie vom Hersteller vorgesehen, bündig am Rumpf liegen hätte, ohne dass er mehrere Zentimeter aus diesem herausragt. Nicht, dass ich mir da einen großen Geschwindigkeitsgewinn versprechen würde, aber das muss so ja nicht sein.

Es gibt wohl auch spezielle Geber, die bei größeren Aufkimmungen installiert werden können, von Raymarine habe ich einen bis 25° gefunden, sowas wäre natürlich perfekt. Dazu muss ich nun aber zunächst mal den Winkel an unserer Tringa messen und dann kann ich neu entscheiden. Dann ist die Frage, ob der Geber mit unserem alten ST40 kompatibel ist. Im schlimmsten Fall muss ein neues Echolot her, aber das werden wir alles erst Ende Oktober klären können …



Die ersten Arbeiten im Winterlager 23/24

Nun sind die ersten zwei Wochen in der Halle schon vergangen und wir haben auch schon mit den ersten Arbeiten angefangen.

Erste Amtshandlung: Unsere Leiter musste wieder zur Werft. Natürlich haben wir sie erneut mit einem Kabelschloss an der Reling unseres Bootes festgekettet – muss ja nicht sein, dass unsere teure Teleskopleiter einen neuen Besitzer findet.



Zweite Amtshandlung: Den neu gekauften LED-Scheinwerfer (200 W, das Lämpchen ist hell!) zusammenbauen und den Fußboden zum Motorraum öffnen.



Klar ist, dass als allererstes diese undichte Stelle am Echolot-Geber erledigt werden muss. Dass da nicht alles in Ordnung ist, sieht man auch schon an der Außenseite. Da blättert die Dichtmasse deutlich sichtbar ab und dass da irgendwo Wasser eindringt, ist irgendwie zu erwarten:



Der innere Teil des Gebers ist komplett mit Dichtmasse verschmiert. Teilweise durch uns, teilweise ist das aber auch schon alt gewesen:



So weit es die Zeit hergab, habe ich mal versucht, die Stelle möglichst weit von der alten Dichtmasse zu befreien. Danach ließ sich auch die große Überwurfmutter abdrehen. Momentan sieht es trotz dieser Technik so aus, als wenn der Geber in den Rumpf einlaminiert worden wäre – aber eigentlich macht man das nicht, zumindest heutzutage nicht mehr, und das wäre auch hinsichtlich der bevorstehenden Arbeiten ein Albtraum.

Bleibt die Hoffnung, dass ich da einfach nur auf eine Ansammlung von Farbe und Dichtmasse gucke und sich mit ganz viel Liebe und etwas Mühe der Geber doch noch unkompliziert lösen lässt. Das wäre schön.



Besuch beim Boot und unser Tanksystem

Vom Weserradweg aus fiel mir ein nie zuvor gesichtetes Fahrzeug auf der Weser auf: Der Schwimmkran Athlet der BVT, eine recht imposante Erscheinung:



In der Sonne lag unser Boot ganz friedlich am Anleger bei uns in der Bootswerft. Das sind wohl auch schon die letzten Tage im Wasser. Demnächst wollen wir noch einen Tagesausflug Richtung Bremerhaven unternehmen, aber dann ist diese Saison für uns wohl auch schon wieder vorbei …



Hier ist unser Betankungssystem mal in Aktion zu sehen. Natürlich wäre es einfacher, an die Bootstankstelle zu fahren – aber erstens ist der Diesel an einer normalen Tankstelle etwas günstiger, zum anderen traue ich dem Sprit dort eher über den Weg.



Einbau neuer Impeller / Wasserpumpe

Mein Plan war, nach Feierabend zum Boot zu fahren und "mal eben schnell" den neuen Impeller einzusetzen und hinterher den Motorraum wieder zu verschließen und alles aufzuräumen. Eine gute Stunde Zeit hatte ich dafür eingeplant, aber dass ich in der Zeit nur den Impeller wieder eingesetzt bekommen würde, hätte ich nicht gedacht.

Aber von vorne. Das Set mit dem neuen Impeller für die Wasserpumpe beinhaltet den eigentlichen Propeller, diverse Dichtungen für die unterschiedlichen Pumpengehäuse und ein Tütchen mit Gleitmittel, damit man das Gummiteil leichter in die Pumpe einführen kann.



Den Impeller in die Pumpe zu bekommen, war nicht weiter schwierig. An der Engstelle zwischen Auslass- und Einlassöffnung war es aufgrund der stark verformten Schaufeln etwas schwieriger, aber das war dann doch schnell erledigt:



Das Festschrauben des Deckels war dagegen etwas mühsamer. Es ist wie schon beim Ausbau einfach kein Platz vor der Pumpe, um vernünftig arbeiten zu können. Mit einer Hand geht es gerade so, aber zwei Hände bekommt man da beim besten Willen nicht hin. Das Problem dabei ist, dass man den Deckel, die Dichtung und die Schraube festhalten muss. Das geht bei Standerdmensch-Anatomie mit einer Hand einfach nicht.

Dabei finden alle Arbeiten unter der latenten Gefahr statt, dass einem irgendein Teil, im schlimmsten Fall eine der kleinen Schrauben, in die Bilge unter dem Motor fällt.



Ich fummelte eine ganze Weile herum, bis mir die rettende Idee kam. Im Nachgang betrachtet, war das ein logischer und einfacher Schritt, aber wenn man da völlig verrenkt im Motorraum hängt und am schwitzen ist, dauern manche Ideen etwas länger, bis sie durchzünden.

Den Deckel zunächst mit einer Schraube an der am leichtesten zu erreichenden Stelle zu befestigen, was sich tatsächlich mit zwei Fingern einer Hand bewerkstelligen ließ, was völlig unkompliziert. Damit war nicht nur schon mal ein Fixpunkt gegeben, sondern es bestand auch keine Gefahr mehr, dass irgendetwas in die Tiefe stürzen könnte.



Die restlichen Schrauben waren schnell eingedreht. Alles festziehen und anschließend habe ich den Motor für einen mehrminütigen Probelauf gestartet. Mit der Erkenntnis, dass alles wieder hundertprozentig funktioniert.

Unserer ersten Ausfahrt nach 12 Jahren steht nun nichts mehr im Wege! :-)



Neuer Impeller in die Wasserpumpe

Fast auf den Tag genau 12 Jahre ist es her, dass uns während der Fahrt der Impeller in der Kühlwasserpumpe zerbröselt war und wir mit dampfendem Motor gerade noch aus der starken Strömung der Weser entkommen und bei Elsfleth sicher festmachen konnten. An dem Tag hatten wir am Abend noch einen neuen Impeller eingebaut und genau der war nun bis heute eingebaut. Viel Laufzeit hat er nicht mehr machen müssen, aber 12 Jahre sind an und für sich schon eine Zeit, hinzu kommt, dass das Boot in der Halle zwölf mal alle Jahreszeiten mitgemacht hat. Sommer, Winter, Hitze, Frost. Dem alten Impeller wollten wir nicht mehr vertrauen und so haben wir ihn nun ausgetauscht.

Wo sich die Wasserpumpe bei unserem Perkins 4.236 befindet, weiß ich. Sie ist theoretisch leicht zu erreichen. In der Praxis befindet sich aber vor dem Deckel der Peilstab fürs Öl und diverse Kabel und Rohre, so dass man mit dem Schraubendreher nur mühsam an die sechs kleinen Schrauben herankommt. Mit einem flexiblen Adapter aus dem Knarrenkasten und mehreren nicht jugendfreien Flüchen hat es dann aber schließlich geklappt:



Den Impeller herauszubekommen, war mühsam. Mit zwei Schraubendrehern ließ er sich jedoch Stück für Stück heraushebeln, bis ich ihn schließlich mit einer Zange greifen konnte:



Vielleicht sollte man ihn aufbewahren als zweite Reserve. Ein alter Impeller ist vielleicht besser als gar kein Impeller. Er hat keine Risse und Brüche und sieht eigentlich noch völlig in Ordnung aus:



Damit ist die gesamte Antriebstechnik wieder auf Vordermann, faktisch muss die Wellendichtung noch erneuert werden, aber das ist vorerst nicht so schlimm. Um durch die Welle eindringendes Wasser soll sich die Bilgepumpe unten im Schiff kümmern, die soll schließlich auch was zu tun haben. Das mit der Stopfbuchse muss zwar auch noch gemacht werden, aber da sind wir derzeit noch ganz entspannt …

Neuer Tankgeber Backbord

Der Tankgeber im Dieseltank auf der Backbordseite sah zwar nicht annähernd so schlimm aus, wie der Hebelgeber im Tank auf der rechten Seite, aber dennoch habe ich ihn heute ausgetauscht. Auch von diesem Tankgeber bröselten Rostpartikel herunter und nachdem die klebrige Oberfläche nach zweiwöchigem Herumliegen im offenen Schiff voller Pappelflaum oder ähnlicher mit dem Wind hereingetragener Fasern behaftet war, hielt ich den Austausch für unumgänglich.

Hier ist der alte Hebelgeber mit dem frisch ausgepackten neuen Geber zu sehen. Die Stange mit dem Schwimmer ist noch nicht montiert und auch die Länge ist noch nicht eingestellt:



Bei diesem Geber von VDO kann man einfach die beiden Schrauben lösen und die beiden Teile gegeneinander verschieben, bis man die richtige Länge eingestellt hat. Anschließend die beiden Schrauben wieder in passende Löcher eindrehen, fertig.
In der Bedienungsanleitung ist eine umfangreiche Tabelle, aus der man entnehmen kann, bei welchen Abmessungen des Tanks man den Geber wie konfigurieren soll. Ich habe mich, wie auch schon beim ersten Tankgeber, einfach an der vorhandenen Hardware orientiert und ihn genau so eingestellt wie den alten Geber.

Hier ist die Länge schon von der Oberseite des Tanks bis zum Drehpunkt der Stange mit dem Schwimmer genau an den alten Geber angepasst:



Anschließend noch den Schwimmer richtig einsetzen, festschrauben, fertig.



Somit hat die Tringa nun zwei saubere Tanks mit aktueller Technik zur Überwachung der Füllstände. Jetzt muss nur noch der Impeller in der Kühlwasserpumpe getauscht werden und dann können wir am Wochenende hoffentlich endlich mal die erste richtige Ausfahrt nach 12 Jahren unternehmen. Der Impeller ist zwar nicht kaputt und hat auch nicht sehr viele Stunden herunter, ist aber inzwischen auch schon 12 Jahre alt. Ich weiß nicht, wie das Material mit Alterung klarkommt, aber wegen 25 Euro möchte ich nicht riskieren, mit einem Motorausfall ein Fall für einen Rettungseinsatz zu werden …



Neuer Tankgeber Steuerbord

Im Rahmen der Tankreinigung in der vergangenen Woche wurde mir erst so richtig gewahr, wie gammelig die alten Hebelgeber in den Tanks aussehen. Dass sie mit diesem schwarzen Bitumen-Zeugs verkrustet sind, ist die eine Sache, das ließe sich eventuell reinigen, aber dass sie schon so stark verrostet sind, dass das Metall schon auseinanderbröselt, eine ganz andere Sache. Hätte man eventuell beides reinigen können.





Hinzu kam noch, dass die sich beim Bewegen des Hebels der Zeiger auf der Anzeige nur noch sprunghaft bewegte und nicht mehr in einer geschmeidigen, linearen Bewegung. So fiel die Entscheidung, zunächst diesen einen Tankgeber durch einen neuen zu ersetzen. Die alte Technik war von VDO und so hatte ich die Hoffnung, dass ein neuer Tankgeber genau zum vorhandenen Instrument passen könnte. Ich kaufte den neuen Hebelgeber beim Dealer meines Vertrauens hier in Bremen. Hätte das mit der Anzeige nicht funktioniert, wäre eine Rückgabe möglich gewesen, aber die alte Anzeige passte zu 100% zum neuen Geber.

Also habe ich ihn eingebaut:



So sieht der Geber im Tank aus. Dank der neuen Reinigungsöffnungen ließ er sich bequem einstellen und ausrichten:



20 Liter Diesel waren bereits im Tank, weitere 20 Liter hatte ich mitgeschleppt, die ich mit unserem praktischen Betankungssystem in den Steuerbord-Dieseltank füllte.

Die Anzeige funktioniert ganz prima. Links mit 20 Litern, rechts mit 40 Litern. Merke: Ab ca. 50 Litern Rest steht der Zeiger im Reservebereich, mit der Info kann ich gut arbeiten.

Auf der Backbordseite würde es dann genauso aussehen, wenngleich der Tank vorerst ungenutzt bleibt. Aber im Zweifel hat man dann noch 100 Liter Rest, was für einen ganzen Tag vorsichtige Fahrt reicht.



Kühlwasser und Abgase

Nach der Tankreinigung hatten wir heute einen 20-Liter-Kanister frischen Diesel zum Boot gebracht und in den Steuerbord-Tank gefüllt. Mit unserem vor vielen Jahren gebauten Betankungssystem war der Inhalt des roten Kanisters flott umgefüllt.

Danach haben wir den Motor mal eine Weile tuckern lassen, auch mit höherer Drehzahl. Der alte Sprit in den Treibstoffleitungen sollte dabei durch den neuen Diesel ersetzt worden sein. Alles lief super und Probleme mit verstopften Leitungen oder Filtern wird es wohl nun auch zukünftig nicht geben. Da können wir demnächst mal ganz entspannt auf die erste Ausfahrt gehen. Bis dahin müssen aber noch die beiden Löcher für die Tankgeber in den Tanks verschlossen werden. Vorzugsweise mit den Tankgebern, die sind schließlich nicht nur zum Spaß da eingebaut. ;-)

Wie bei anderen Booten auch wird bei unserer Nauticat das Abgas aus dem Motor zusammen mit dem Kühlwasser ausgestoßen:



Die große Tankreinigung

Heute fand nun endlich die lange geplante Reinigung der beiden Dieseltanks statt.

Zur großen Überraschung haben wir keine klassische Dieselpest in den Tanks gehabt. Wie diese schwarze Masse genau heißt, die da alles verkrustet hat, konnte mir der Fachmann nicht sagen. Das Zeug entsteht bei altem Diesel durch die darin enthaltenen Asphaltene, erklärte er mir. Keine Ahnung, ob das so richtig ist, ich bin kein Chemiker. Das Zeug verbindet sich irgendwann zu diesem schwarzen Glibber, der sich wie Bitumen verhält, genauso aussieht und nicht weniger klebrig ist – und sich genau deswegen nur sehr, sehr mühsam entfernen lässt, dazu aber unten mehr.

Zunächst wurde das Equipment auf den Steg gebracht: Fässer, eine Pumpe mit langem Schlauch, diverse Werkzeugkoffer und ein großer Industriesauger.



Dann wurden zuerst die noch in den Tanks verbliebenen Reste abgesaugt. Ich hatte mich auf eindringlichen Rat dazu entschieden, den alten Diesel entsorgen zu lassen und nicht gefiltert wieder in die Tanks zurückpumpen zu lassen .



In den Stahltanks der Nauticat 33 befinden sich jeweils zwei Schwallbleche. Die dadurch gebildeten Kammern brauchen zur Reinigung jeweils eine eigene Öffnung und, warum sollte es auch einfach sein, für zwei dieser Öffnungen mussten wir die vorhandenen Halterungen der Tanks entfernen. Das sieht jetzt nicht mehr so ganz original aus, lässt sich aber mit jeweils zwei Flachverbindern und ein paar Schrauben vollkommen problemlos wieder befestigen:



Anschließend wurden mit einer großen Lochsäge die drei Löcher in die Oberseiten der Tanks geschnitten:



Dass dabei Metallspäne abfielen und auch im Tank landeten, wirkte im ersten Moment sonderbar, war aber vollkommen egal. Schließlich sollten die Tanks erst noch gereinigt werden und die paar Späne würden neben vielen anderen Sachen später im Sauger landen …



So sieht der Backbord-Tank mit den drei neuen Löchern aus. In das kleine Loch dazwischen kommt der Tankgeber, die werde ich aber selber noch mit Aceton zu reinigen versuchen. Oder gegen neue austauschen, aber die Entscheidung ist aktuell nicht so wichtig. Der genaue Füllstand der Tanks spielt derzeit und für die paar uns bevorstehenden kleineren Fahrten noch keine große Rolle.



Nachdem wir Einblick in die Tanks hatten, folgte die große Überraschung: Die beiden Tanks von diesem Bitumen-Glibber schwarz gefärbt. Der Dieseltank auf der Steuerbordseite sah dabei noch schlimmer aus, als der andere. Man hatte das Gefühl, direkt in einen Asphaltkocher zu blicken:



Der Großteil dieser schwarzen Masse wurde mit klassischer Handarbeit herausgeholt. Im Tank auf der rechten Schiffsseite sollen sich etwa 20 kg davon befunden haben. Mit Spachteln ging es den Schichten und Klumpen an den Leib.



Zwischenstand, man sieht schon wieder Metall:



Der Backbord-Tank ist schon sauber. Dieser war auch erstaunlicherweise weniger stark verschmutzt. Was jetzt noch auf dem Bild an dunklen Spuren zu sehen ist, sitzt im Metall und lässt sich nicht weiter entfernen. Da könnte man beispielsweise mit einem Sandstrahlgerät weiterkommen, aber wirklich wichtig ist das eigentlich nicht. Immerhin ist die ganze Technik rund 50 Jahre alt …



Die extremen Verkrustungen im Tank auf der Steuerbord-Seite ließen sich leider nicht restlos entfernen. Obwohl die beiden Fachmänner da wortwörtlich stundenlang herumgeschabt haben, befinden sich noch teilweise erhebliche Reste dieser steinharten Masse im Tank. Ich soll mir jedoch keine Sorgen machen, denn wenn sich das Zeugs so nicht ablösen ließ, wird es auch nicht später mal unerwartet das Treibstoffsystem verstopfen.





Nach getaner Reinigung wurden die sechs neuen Löcher mit Deckeln verschlossen, die sich für zukünftige Reinigungs- und Revisionsarbeiten mit einem Schraubverschluss wieder öffnen lassen. Da können wir uns zukünftig deutlich einfacher und damit regelmäßig, vielleicht immer einmal zum Saisonende, vom Zustand des Tankinneren überzeugen.

Auf jeden Fall werden wir in den nächsten Tagen mal paar Kanister frischen Diesel zum Boot bringen und dann endlich mal die langersehnten ersten Runden drehen. Falls uns dieser tolle Hochsommer mal ein paar regenfreie Tage beschert …



Riss neben der linken Frontscheibe

Nach den Rissen in den Zierleisten ist mir nun auch ein Riss im Bereich der linken Frontscheibe aufgefallen. Ist der schon immer gewesen und wir haben die Stelle in den vielen Jahren mit geschliffen und auch sauber gestrichen? Oder ist der Riss erst neu entstanden?

Nach den Stellen an den Zierleisten entwickelt man da ja eine gewisse Paranoia, das muss ich ja zugeben. Wir werden die Sache auf jeden Fall beobachten. :-O



Das Dachfenster-Aquarium (2)

Wir hatten die Tage vor dem vergangenen Wochenende genutzt, das Dachfenster noch einmal sauber mit Silikon zu versiegeln. Nun haben wir zwar immer noch ein Aquarium, wenn es regnet, aber das Wasser läuft nicht mehr von oben in den Decksalon.

Als nächsten Schritt sollten wir links und rechts in den Rahmen die im verlinkten Beitrag schon angedeuteten Abflüsse installieren. Aber auch dazu sollte es wenigstens mal ein paar Trage trocken sein, damit wir die Schnittstellen hinterher wieder versiegeln können und nicht die Feuchtigkeit ins Holz des Rahmens eindringen kann.



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